Wesentlicher Treiber für die Wiener Börse ist Hoffnung auf baldiges Ende des Ukrainekrieges“ - Andreas Perauer im Interview zum Fonds im Porträt

Österreichische Aktien sind wieder gefragt. Warum das so ist und wie der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien davon profitiert, dazu informiert Fondsmanager Andreas Perauer im Interview. Überdies beantwortet er Fragen zur Performance, Gewinnentwicklung bei österreichischen Fonds-Schwergewichten und zur Diversifikationsstrategie des Fonds.
BÖRSE EXPRESS: Im laufenden Jahr haben Aktienfonds mit Österreich-Fokus gegenüber Deutschlandaktienfonds die Nase vorne, zumindest laut Morningstar-Ergebnissen bis Mai 2025. ATX und ATX Total Return weisen per Ende Mai 2025 mit +21,1% bzw. +25,2% nicht nur eine Outperformance gegenüber dem DAX (+19,8%) aus, sondern auch gegenüber dem EuroStoxx 50 (+9,1%). Was sind erstens die Gründe für dieses gesteigerte Interesse an österreichischen Aktien, zweitens woher kommt das Kapital bzw. von welcher Anlegergruppe geht das stärkste Interesse aus und drittens ist dies Ihrer Meinung nach ein mittel- bis langfristiger Trend?
ANDREAS PERAUER: Ein wesentlicher Treiber für den österreichischen Aktienmarkt ist die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges in der Ukraine. Ein Friedensschluss würde die allgemeine Unsicherheit verringern und das wirtschaftliche Umfeld in der Region stärken, wovon Österreich als traditionell enger Partner Osteuropas besonders profitieren würde. Ein weiterer positiver Impuls ist das Umdenken Deutschlands in Sachen Schuldenpolitik. Das angekündigte Investitionspaket sieht erhebliche Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Rüstung vor. Österreichische Unternehmen sind gut positioniert, um davon zu profitieren.
Generell haben europäische und damit auch österreichische Aktien seit Jahresbeginn starke Mittelzuflüsse von Investoren verzeichnet. Neben inländischen Anlegern, die nach Jahren auf der Verkaufsseite wieder nach Europa zurückkehren, zeigen auch ausländische Investoren erhöhtes Interesse. Das Vorgehen der USA in handelspolitischen Angelegenheiten löst unter Anlegern vermehrt die Frage nach der Verlässlichkeit der USA als sicherer Hafen aus, entsprechend nimmt die Bedeutung von Diversifikation zu. Europa präsentiert sich dabei als einer der Gewinner und könnte das auch mittel- bis langfristig tun.
BÖRSE EXPRESS: Wie hat sich der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien, der schwerpunktmäßig in heimische Unternehmen aber auch in deutsche und Schweizer Firmen investiert, year-to-date im Vergleich dazu gehalten und warum?
ANDREAS PERAUER: Der Fonds konnte bis Ende Mai mit 17,45% eine sehr erfreuliche Bruttoperformance aufweisen. Österreichische Investments haben sich dabei besonders gelohnt, aber auch deutsche Unternehmen lieferten einen schönen Performancebeitrag. Nicht ganz mithalten konnte der etwas defensivere Schweizer Markt, der von Themen wie dem möglichen Ende des Konflikts in der Ukraine oder dem umfangreichen deutschen Investitionspaket nur unterproportional profitierte.
BÖRSE EXPRESS: Im ersten Quartal 2025 zeigten vor allem die Schwergewichte unter den österreichischen Unternehmen eine erfreuliche Gewinnentwicklung. Wie konnte der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien davon profitieren und wie schätzen Sie diesbezüglich die weitere Zukunft ein?
ANDREAS PERAUER: Viele der österreichischen Schwergewichte finden sich auch im Fonds wieder. Einen besonders positiven Beitrag lieferten dabei einmal mehr Finanzwerte, die auch schon im letzten Jahr wesentlich zur positiven Performance des Fonds beigetragen haben. Hervorzuheben sind aber auch kleinere Unternehmen aus der Industrie, wie Palfinger oder Porr, die heuer ebenso zu den Topperformern im Fonds zählen.
Ob die zweite Jahreshälfte ähnlich gut ausfällt wie die erste, wird neben der tatsächlichen Geschäftsentwicklung bei den Unternehmen auch wesentlich von externen Faktoren abhängen. Zum einen sind die Wogen rund um das von US-Präsident Trump ausgelöste Zollchaos noch nicht geglättet. Die aktuell intakte 90-Tage-Aussetzungsfrist wird im Juli ihr Ende nehmen, bis dahin und wohl auch darüber hinaus finden weiterhin Verhandlungen über potenzielle Übereinkommen statt.
Indirekt damit verbunden sind auch zukünftige Zinsentscheidungen der Zentralbanken. Speziell in den USA blicken die Entscheidungsträger dabei besonders auf die Inflationsentwicklung, welche durch Zölle maßgeblich beeinflusst werden könnte. Zum anderen bleibt abzuwarten, ob und wann es zu einem Ende der Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommt. Ein baldiges Ende würde den Aktienmärkten zusätzlichen Aufwind geben.
BÖRSE EXPRESS: Auf Branchenebene verfolgt der Fonds die Strategie, außerhalb Österreichs eher auf Sektoren zu setzen, die es in Österreich nicht oder nur in einem geringen Ausmaß gibt, etwa IT-, Konsum-, Gesundheitstitel und Werte aus dem Bereich Erneuerbare Energien. Wo liegt hier derzeit der Fokus des Fonds und wie schätzen Sie die Aussichten für diese Sektoren bzw. Unternehmen ein?
ANDREAS PERAUER: Die Idee hinter dieser Strategie liegt darin, die Diversifikation zu erhöhen, und damit die Volatilität und die Abhängigkeit von bestimmten Sektoren und Marktphasen zu verringern. Österreich und Deutschland zeichnen sich eher durch Zyklizität, die Schweiz eher durch Defensivität aus. Diese Mischung macht also sehr viel Sinn. Auf Sektorenebene liegt der Fokus außerhalb Österreichs aktuell auf IT- und Gesundheitstitel. IT ist der Megatrend schlechthin und wird es auch auf lange Zeit bleiben. Der Gesundheitsbereich findet derzeit ein schwieriges Umfeld vor, da US-Präsident Trump eine Ungerechtigkeit in regional unterschiedlich hohen Medikamentenpreisen sieht. Langfristig profitiert aber auch dieser Sektor vom demografischen Wandel und von der Innovationsfähigkeit der Unternehmen. Konsumwerte und Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien sind aktuell mit geringen Gewichtungen beigemischt.
BÖRSE EXPRESS: Den Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien sollte ich lieber heute als morgen kaufen, da....
ANDREAS PERAUER: …private Altersvorsorge zunehmend wichtiger wird, man kann nicht früh genug damit anfangen. Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien bietet die Möglichkeit, in Unternehmen aus der Region zu investieren, die aus finanzieller und nachhaltiger Sicht besonders interessant sind. In turbulenten Zeiten empfiehlt sich dabei die Strategie des monatlichen Fondssparens, um möglichst unabhängig vom richtigen Investitionszeitpunkt zu bleiben.
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Österreichs Aktienmarkt fährt der internationalen Konkurrenz seit geraumer Zeit punkto Performance davon. Fondsmanager Andreas Perauer erklärt im Rahmen unseres ‘Fonds im Porträt’ - dem Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien - warum das so ist. Was die Favoriten im Fonds sind, was es mit dem Plus im Namen auf sich hat und welche Strategie in turbulenten Zeiten empfehlenswert ist.
Ausländische Investoren haben sich im April zwar von US-Vermögenswerten getrennt, jedoch nur in sehr moderatem Ausmaß
Die Diskussion über eine Abkehr internationaler Investoren vom US-Dollar und von amerikanischen Vermögenswerten hat sich in den vergangenen Wochen merklich intensiviert. Die Zollpolitik der neuen US-Administration hat Anleger weltweit verschreckt – zumindest dem Vernehmen nach. Sie würden ihr Kapital abziehen und es in andere Regionen umleiten. Die Entwicklung des US-Dollar scheint diese These zu bestätigen: Zumindest hat sich der breite Bloomberg Dollar Spot-Index seit seinem Zwischenhoch zu Beginn des Jahres um rund neun Prozent abgeschwächt.
Österreichische Aktien im Aufwind
Anleger am österreichischen Aktienmarkt haben es heuer gut getroffen. Sie profitieren am erstarkten internationalen Interesse an heimischen Unternehmen. Davon können auch Fonds mit Österreich-Fokus ein Lied singen, wie der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien. ISIN: AT0000805189 (thesaurierend)
Wesentlicher Treiber für die Wiener Börse ist Hoffnung auf baldiges Ende des Ukrainekrieges“
Österreichische Aktien sind wieder gefragt. Warum das so ist und wie der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien davon profitiert, dazu informiert Fondsmanager Andreas Perauer im Interview. Überdies beantwortet er Fragen zur Performance, Gewinnentwicklung bei österreichischen Fonds-Schwergewichten und zur Diversifikationsstrategie des Fonds.
MIX
»AT&S lädt am Donnerstag zur 31. ordentliche Hauptversammlung um 10:00 Uhr, in die Räumlichkeiten der Live Congress Leoben BetriebsgmbH, 8700 Leoben, Hauptplatz 1. < »AustriaCard Holdings. Morgen ist Ex-Tag für die Dividendenzahlung 2024 in Höhe von 0,11 Euro je Aktie.< »Kapsch TrafficCom kann sich nochmals über eine Millionenzahlung nach der in Deutschland vor 6 Jahren gescheiterten Pkw-Maut freuen. Diesmal sind es 27 Mio. Euro. Die neue EBIT-Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 liegt nun bei „in der Größenordnung von rund 45 Mio. Euro”. In der Kapsch-Bilanz 2023/24 schlug sich eine erste ‘Maut-Zahlung’ mit 79 Mio. Euro im EBIT nieder. Für heuer heißt’s: „zusätzliche positive Einmaleffekte” sind möglich.< »UKO Microshops. Laut Directors’-Dealings-Meldung verkaufte Aktionär UKO Holding GmbH (steht in enger Beziehung zu Vorstand Moritz Unterkofler) in Summe 10.300 Aktien zu im Schnitt je 5,0 Euro. <
Erste Group reduziert für Uniqa die Empfehlung von Kaufen auf Akkumulieren - und erhöht das Kursziel von 9,8 auf 13,0 Euro. Letzter Kurs: 11,4 Euro.
»voestalpine lädt am Mittwoch zur 33. ordentliche Hauptversammlung um 10:00 Uhr, ins Design Center Linz, Europaplatz 1, 4020 Linz. < »Wolford hat wie angekündigt sein Grundkapital erhöht. Es beläuft sich nun auf rund 71,4 Mio. Euro. 99,9 Prozent der gut 5,2 Mio. neuen Aktien wurden der Fosun Fashion Group Wisdom SARL (FFG Wisdom) zugeschlagen und damit dem Mehrheitsaktionär Fosun Group. Das Bezugsverhältnis lag bei 9:8. Die Kapitalerhöhung bringt der seit Jahren in den roten Zahlen steckenden Wolford gut 25,1 Mio. Euro frisches Geld. < »Sonstiges. Friedrich Mostböck - ÖVFA-Präsident und Chefanalyst der Erste Group - wurde in der Hauptversammlung der EFFAS (European Federation of Financial Analyst Societies), der Dachorganisation aller Investment Professionals mit über 17.000 Mitgliedern in Europa, einstimmig zum Präsidenten (Vorsitzenden) gewählt. Damit hat erstmals ein Österreicher diese Position inne.< »Internationale Unternehmensnews. Der deutsche Medizintechnik-Softwareanbieter Brainlab muss sich bei seinem geplanten Börsengang voraussichtlich mit einem Preis am unteren Ende der Angebotsspanne begnügen. Die beteiligten Banken teilten Investoren mit, der Preis werde bei 80 Euro je Aktie erwartet. Auf diesem Niveau sei die Emission des Münchner Unternehmens vielfach überzeichnet. Die offizielle Preisspanne reicht von 80 bis 100 Euro. Volkswagen stockt die Beteiligung an seinem US-Partner Rivian auf. Nachdem der Tesla-Herausforderer Anfang Mai die Voraussetzungen erfüllt hatte, wird nun eine zweite Zahlung in Höhe von einer Milliarde US-Dollar fällig, mit der sich VW an Rivian beteiligt. Bereits im vergangenen Jahr war VW dort mit einer Milliarde Dollar eingestiegen und hält laut Geschäftsbericht seither 8,6 Prozent an dem US-Unternehmen. Der Vorstand präsentiert Brainlab heute noch bei US-Investoren in New York, die Zeichnungsfrist endet am Dienstag. Für Donnerstag ist das Börsendebüt in Frankfurt geplant.<
(HDAX-Index, heute)
ZALANDO SE 4,35ZALANDO SE 4,35AUTO1 GROUP SE 3,51DELIVERY HERO 3,12RENK GROUP AG 2,27HENSOLDT AG 1,96AROUNDTOWN 1,81INFINEON 1,74EVOTEC SE 1,68TAG IMMOBILIEN AG 1,67DEUTSCHE WOHNEN 1,66DEUTSCHE BANK AG -3,98NORDEX SE O.N. -3,72BAYER AG NA O.N. -1,91VOLKSWAGEN AG VZO -1,34WACKER CHEMIE -1,33RWE AG INH O.N. -1,23FORMYCON AG -1,211+1 AG INH O.N. -1,17UTD.INTERNET AG NA -1,06HEIDELBERG MAT. -1,05
(WBI-Index, heute)
UBM Development 2,91UBM Development 2,91SBO 1,67Rosenbauer AG 1,60Agrana 1,52UNIQA Insurance Gr. 1,42FACC AG 1,29Kapsch TrafficCom 1,22STRABAG SE 1,02EuroTeleSites AG 1,01Telekom Austria AG 0,74Warimpex -4,96Mayr-Melnhof Karton -1,56BAWAG Group AG -1,49Wienerberger AG -1,24Addiko Bank AG -1,04POLYTEC Holding AG -0,91FREQUENTIS AG -0,79Raiffeisen Bank Int -0,70VERBUND AG Kat. A -0,31RHI Magnesita N.V. -0,29