Walgreens: Privat und neu aufgestellt

Walgreens Boots Alliance ist seit dem 28. August 2025 offiziell ein Privatunternehmen. Der Private-Equity-Konzern Sycamore Partners vollzog die Übernahme des Apothekenriesen für rund 10 Milliarden Dollar und beendete damit die Ära als börsennotiertes Unternehmen am Nasdaq.
Mit Abschluss der Transaktion übernimmt Mike Motz als neuer CEO die Führung und löst Tim Wentworth ab, der dem Unternehmen als Direktor erhalten bleibt. Die Führungswechsel signalisieren eine strategische Neuausrichtung unter privater Führung.
Neue Führungsspitze mit Retail-Expertise
Mike Motz bringt umfangreiche Einzelhandelserfahrung mit – als ehemaliger CEO von Staples U.S. Retail, ebenfalls eine Sycamore-Beteiligung, und früherer President von Shoppers Drug Mart, Kanadas führender Apothekenkette. Seine Ernennung unterstreicht Sycamores Absicht, den Retail-Fokus und die operative Disziplin von Walgreens zu stärken.
"Als privates Unternehmen schärfen wir unseren Fokus auf unsere Kernbereiche Apotheke, Einzelhandel, Filialen und Kundenerlebnis", so Motz in der Ankündigung. John Lederer, ehemaliger WBA-Direktor und Senior Advisor bei Sycamore, übernimmt als Executive Chairman zusätzliche strategische Aufsicht.
Transaktionsdetails und Unternehmenszerlegung
Die bereits im März 2025 angekündigte Übernahme erhielt im Juli überwältigende Zustimmung von rund 96% der Aktionäre. Sycamore strukturierte den Deal gemeinsam mit Stefano Pessina und seiner Familie, die ihre gesamten WBA-Anteile reinvestierten.
Die ehemalige Walgreens Boots Alliance wurde in fünf eigenständige Unternehmen aufgespalten:
- Walgreens
- The Boots Group
- Shields Health Solutions
- CareCentrix
- VillageMD
Jede Einheit kann sich nun unter privater Führung auf ihr spezifisches Marktsegment konzentrieren. Stefan Kaluzny, Managing Director von Sycamore, betont: "Als privates Unternehmen kann Walgreens mit mehr Sicherheit, Geschwindigkeit und Fokus meaningful value für seine Kunden liefern."
Hintergrund: Finanzielle Herausforderungen
Vor der Privatisierung kämpfte Walgreens mit operativen Widrigkeiten. Die Q3-2025-Zahlen zeigten zwar einen Umsatzanstieg von 7,2% auf 39,0 Milliarden Dollar, getrieben durch US-Apothekengeschäft und Kostensenkungen.
Allerdings brachen die bereinigten Gewinne pro Aktie um 39,7% auf 0,38 Dollar ein – bedingt durch höhere Steuersätze, erhöhte Incentive-Aufwände und schwächere Front-Store-Verkäufe. Ein bereits laufendes Einsparprogramm über 1 Milliarde Dollar beinhaltete Führungsebenen-Abbau und strategische Filialschließungen.
Wettbewerbsdruck und strategische Neuorientierung
Die Privatisierung erfolgt zu einem Zeitpunkt, als der Druck durch Amazon, Walmart und andere Anbieter mit günstigeren Verschreibungs- und Gesundheitsdienstleistungen zunahm. Expansionen beyond traditioneller Apothekendienstleistungen – trotz erheblicher Investitionen in Primary Care durch VillageMD – blieben hinter den Erwartungen.
Jetzt hat Walgreens größere Flexibilität für operative Restrukturierungen ohne den Quartalsdruck der Börse. Bleibt die Frage: Kann die neue Führung unter Sycamores Ägide die wettbewerbsintensive Lage meistern und das Kerngeschäft stabilisieren?
Die Aufspaltung in eigenständige Unternehmen ermöglicht fokussierte Strategien für jedes Segment. Sycamores Track Record mit Retail-Turnarounds – etwa bei Staples – spricht für einen methodischen Ansatz. Doch der Erfolg hängt ultimately von der Fähigkeit ab, mit den evolutionären Konsumentenpräferenzen im Healthcare-Retail-Sektor Schritt zu halten.
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