Walgreens Aktie: Vorsicht angesagt!

Die Ära der öffentlich gehandelten Walgreens-Aktie ist Geschichte. Der Einzelhandelsriese operiert nun als privates Unternehmen nach seiner Übernahme durch die Private-Equity-Firma Sycamore Partners – eine tektonische Verschiebung im Pharmamarkt.

Sycamore Partners übernimmt das Ruder

Im August 2025 vollzog Sycamore Partners die Übernahme von Walgreens und nahm den Konzern nach fast einem Jahrhundert an der Börse vom Markt. Die Stammaktien wurden von der Nasdaq gelöscht. Der neue Eigentümer plant eine Zerschlagung in fünf eigenständige Unternehmen: Walgreens, The Boots Group, Shields Health Solutions, CareCentrix und VillageMD. Diese radikale Restrukturierung soll ein fokussierteres Management ermöglichen. Mike Motz wurde als neuer CEO installiert, um Walgreens in die nächste Phase zu führen.

Enttäuschende Zahlen vor dem Delisting

Die letzten Quartalszahlen vor dem Börsenausstieg zeigten ein klares Problembild:

• Umsatzwachstum von 7,2 Prozent auf 39,0 Milliarden Dollar
• Nettoverlust von 175 Millionen Dollar (0,20 Dollar je Aktie)
• Deutlicher Rückgang gegenüber 0,40 Dollar Gewinn je Aktie im Vorjahresquartum
• US-Gesundheitssegment mit rückläufigen Verkäufen, getrieben von VillageMD

Die operative Marge brach auf 53 Millionen Dollar ein – ein alarmierendes Signal für die Herausforderungen unter privater Führung.

Strategische Kehrtwende: Zurück zum Kerngeschäft

Die neue Strategie bedeutet einen kompletten Rückzug aus dem Primärversorgungsgeschäft. Walgreens trennt sich aktiv von seinen VillageMD-Assets, darunter 32 Kliniken in Texas, die an Harbor Health verkauft wurden. Diese Divestments markieren das Ende eines teuren Experiments und konzentrieren das Unternehmen wieder auf das Pharmaeinzelhandelsgeschäft.

Doch kann die Schuldenlast der Übernahme den Neustart gefährden? Beobachter befürchten weitere Filialschließungen und Stellenabbau als Folge der Restrukturierung.