
Walgreens Aktie: Übernahmeschlacht um den Apotheken-Riesen
13.05.2025 | 14:54
Der Apotheken- und Drogeriemarkt steht vor einem Machtwechsel: Walgreens Boots Alliance könnte bald in privater Hand landen. Während der Boots-Aufsichtsratsvorsitzende Stefano Pessina seinen Anteil massiv aufstocken will, zieht sich Großinvestor Axa fast vollständig zurück. Doch kann die milliardenschwere Übernahme den angeschlagenen Konzern retten?
Sycamore Partners greift nach Mehrheit
Hinter den Kulissen tobt ein Machtpoker um die Zukunft von Walgreens. Private-Equity-Firma Sycamore Partners plant eine Übernahme im Wert von 10 Milliarden US-Dollar – mit weitreichenden Folgen: Boots-Chef Stefano Pessina würde seinen Anteil von bisher 17 Prozent auf fast 50 Prozent erhöhen, während Sycamore die Mehrheitskontrolle übernehmen soll. Die Pläne, erstmals im März bekannt geworden, befinden sich noch in der finalen Abstimmung.
Die Übernahmepläne kommen zu einem kritischen Zeitpunkt: Walgreens kämpft seit Monaten mit rückläufigen Umsätzen, steigenden Schulden und der Schließung von Filialen im britischen Boots-Geschäft. Der Druck durch Online-Apotheken und digitale Konkurrenten setzt dem einstigen Branchenprimus weiter zu. Zwar will Sycamore die Kernmarken Walgreens und Boots erhalten – doch welche strategische Wende genau geplant ist, bleibt unklar.
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Großinvestor Axa zieht sich fast vollständig zurück
Während Pessina und Sycamore zuschlagen, flüchten andere: Der Versicherungsriese Axa hat seine Walgreens-Position im vierten Quartal um satte 98,4 Prozent reduziert – von ursprünglich 1,7 Millionen auf nur noch 26.871 Aktien. Eine dramatische Abkehr, die die Skepsis vieler institutioneller Anleger widerspiegelt.
Technisch hatte die Aktie Anfang Mai mit einem seltenen "Golden Star Signal" kurz Hoffnung auf eine Trendwende gemacht. Doch die Übernahmenachrichten dominieren nun die Handelsaktivitäten. Die Frage bleibt: Wird der milliardenschwere Deal Walgreens neuen Schwung verleihen – oder ist der Apothekenriese ein Sanierungsfall? Die Märkte scheinen noch unschlüssig, wie sie die Entwicklung bewerten sollen.
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