Nach jahrzehntelanger Börsennotierung ist Schluss: Die Private-Equity-Gesellschaft Sycamore Partners hat die Übernahme der Walgreens Boots Alliance erfolgreich abgeschlossen. Das Unternehmen wurde von der Nasdaq genommen und operiert nun als private Gesellschaft – ein drastischer Schritt, der auch einen kompletten Führungswechsel mit sich bringt.

Von der Wall Street in private Hände

Der Deal wurde am 28. August offiziell besiegelt. Sycamore Partners übernahm dabei nicht nur das angeschlagene Unternehmen, sondern setzte auch auf bewährte Partnerschaft: Der ehemalige CEO Stefano Pessina und seine Familie investierten ihre gesamten Anteile zurück in das nunmehr private Unternehmen.

Mit der Übernahme kam der große Personalwechsel: Tim Wentworth musste seinen Posten räumen und wurde durch Mike Motz ersetzt, der zuvor Staples US Retail leitete. John Lederer, ehemals im Verwaltungsrat und Senior Advisor bei Sycamore, übernahm den Posten des Executive Chairman.

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Doch das ist noch nicht alles: Die neue Struktur sieht eine radikale Aufspaltung vor. Walgreens, Boots Group, Shields Health Solutions, CareCentrix und VillageMD werden künftig als eigenständige Unternehmen agieren – jede Sparte kann sich damit gezielter auf ihre Märkte konzentrieren.

Flucht vor den Problemen?

Warum dieser drastische Schritt? Die Antwort liegt in einer Serie von Krisen, die das Unternehmen in die Knie zwangen:

  • Sinkende Erstattungen für verschreibungspflichtige Medikamente
  • Rückläufiges Einzelhandelsgeschäft
  • Milliardenschwere Opioid-Rechtsstreitigkeiten
  • Gescheiterte Expansion in den Gesundheitsdienstleistungssektor

Die massive Investition in VillageMD hatte nicht die erhofften schnellen Erträge gebracht. Bereits vor der Übernahme kündigte das Management die Schließung von rund 1.200 Filialen an – ein verzweifelter Versuch, Kosten zu senken und das Filialnetz zu optimieren.

Neustart ohne Wall-Street-Druck

Als privates Unternehmen ist Walgreens nun frei von den Zwängen der vierteljährlichen Berichterstattung. CEO Mike Motz kann eine tiefgreifende Restrukturierung vorantreiben, ohne dass Analysten und Aktionäre jeden Schritt bewerten. Der Fokus soll wieder auf die Kerngeschäfte Apotheke und Einzelhandel gelegt werden.

Für ehemalige Aktionäre ist die Geschichte beendet – sie erhielten eine Barabfindung für ihre Anteile. Wie sich das Unternehmen künftig entwickelt, bleibt hinter verschlossenen Türen. Nur eines ist sicher: Die Performance wird sich künftig ausschließlich in den Bilanzen von Sycamore Partners widerspiegeln.

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