Die Gewinnwarnung kam nicht überraschend – und trotzdem tut sie weh. Wacker Chemie kappte seine Jahresprognose drastisch und bestätigt damit, was viele Branchenbeobachter bereits befürchtet hatten: Die deutsche Chemieindustrie steckt tief in der Krise. Mit einem EBITDA-Einbruch von über 25 Prozent im zweiten Quartal sendet der Münchener Konzern alarmierende Signale. Doch wie dramatisch ist die Lage wirklich – und was bedeutet das für Anleger?

Ernüchternde Zahlen: Der Absturz in Daten

Die Q2-Bilanz liest sich wie ein Horrorszenario für die Chemiebranche:

  • Umsatzrückgang: Von 1,47 auf 1,41 Milliarden Euro im Quartal
  • EBITDA-Einbruch: Dramatischer Fall von 155 auf nur noch 114 Millionen Euro
  • Neue Jahresprognose Umsatz: 5,5 bis 5,9 Milliarden Euro (bisher: 6,1 bis 6,4 Milliarden)
  • Neue EBITDA-Prognose: Drastische Kürzung auf 500 bis 700 Millionen Euro (zuvor: 700 bis 900 Millionen)

Diese Zahlen offenbaren das ganze Ausmaß der Krise. Der EBITDA-Rückgang von über einem Viertel zeigt: Hier geht es nicht um konjunkturelle Schwankungen, sondern um strukturelle Probleme.

Branchenkrise: Nicht nur Wacker leidet

Was bei Wacker Chemie passiert, ist symptomatisch für die gesamte deutsche Chemieindustrie. Globale Unsicherheiten, schwächelnde Nachfrage und gestiegene Kosten setzen der Branche massiv zu. Der Konzern wird zum Spiegel einer Industrie unter Druck.

Besonders bitter: Die Prognose-Senkung war bereits der zweite Hieb binnen kurzer Zeit. Investoren hatten gehofft, dass sich die Lage stabilisiert – doch die Q2-Zahlen zeigen das Gegenteil.

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Analysten gespalten: Halten oder kaufen?

Trotz der düsteren Aussichten bleiben die Experten überraschend optimistisch gespalten. Die DZ Bank stuft die Aktie auf "Halten" mit einem fairen Wert von 70 Euro – und sieht die Prognoseanpassung als "erwartbar" an.

Warburg Research geht sogar noch weiter und hält an der "Buy"-Empfehlung fest, mit einem ambitionierten Kursziel von 113 Euro. Die Begründung der Analysten: Das Potenzial sei trotz aktueller Schwäche noch immer intakt.

Kurs zeigt Widerstandskraft

Erstaunlich robust reagiert die Aktie auf die schlechten Nachrichten. Bei rund 68 Euro zeigt sich der Titel relativ stabil und notiert sogar über dem 50-Tage-Durchschnitt. Das deutet darauf hin, dass die Marktteilnehmer die Branchenschwäche bereits eingepreist hatten.

Die Resilienz könnte aber auch trügerisch sein. Denn die strukturellen Herausforderungen der Chemieindustrie sind noch lange nicht gelöst. Anleger stehen vor der Frage: Ist das der Boden oder nur eine Atempause vor dem nächsten Rutsch?

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