Vulcan Energy Aktie: Teurer Durchbruch
Es ist der wohl wichtigste Moment in der Unternehmensgeschichte von Vulcan Energy: Der Bau des Vorzeigeprojekts "Lionheart" in Deutschland hat offiziell begonnen. Doch die Freude über das gesicherte 2,2-Milliarden-Euro-Finanzierungspaket wird an der Börse getrübt. Anleger reagieren verschnupft auf die Bedingungen, die diesen Meilenstein erst ermöglicht haben, und strafen das Papier ab.
Der Preis der Finanzierung
Der jüngste Kursrutsch von über 36 Prozent auf Sicht von 30 Tagen kommt nicht von ungefähr. Um die finale Investitionsentscheidung (FID) für die erste Phase des Projekts treffen zu können, musste Vulcan Energy frisches Kapital am Markt einsammeln. Zwar gelang es, insgesamt 2,2 Milliarden Euro zu sichern, doch ein Teil davon geht zulasten der Bestandsaktionäre.
Eine Kapitalerhöhung spülte rund 528 Millionen Euro in die Kassen – allerdings zu einem Preis von 2,24 Euro je Aktie. Dieser deutliche Abschlag zum vorherigen Börsenkurs sorgte für massiven Verkaufsdruck und eine Neubewertung des Unternehmens. Aktuell notiert die Aktie bei 2,34 Euro und damit nur knapp über dem Niveau der Kapitalerhöhung. Die massive Verwässerung der Altaktionäre ist der Preis für den Übergang in die Bauphase.
Einzigartiges Finanzierungspaket steht
Trotz der kurzfristigen Belastung für den Aktienkurs ist die Struktur der Gesamtfinanzierung bemerkenswert. Neben der Kapitalerhöhung setzt sich das Paket aus einem Mix von Schulden, Zuschüssen und strategischen Investments zusammen:
- Fremdkapital: Ein Konsortium unter Führung der Europäischen Investitionsbank (EIB) stellt 1,185 Milliarden Euro bereit.
- Staatliche Förderung: 204 Millionen Euro fließen als Zuschüsse vom deutschen Staat.
- Strategische Partner: Der KfW Rohstofffonds beteiligt sich direkt, während Unternehmen wie Siemens, Demeter und HOCHTIEF als Investoren an Bord sind.
Mit dem Spatenstich im rheinland-pfälzischen Landau am gestrigen Montag beginnt nun die physische Realisierung. Das Projekt "Lionheart" soll Lithiumgewinnung mit Geothermie verbinden – ein Novum in Europa.
Produktion für 2028 angepeilt
Das Ziel ist ambitioniert: Vulcan plant, ab 2028 jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid zu produzieren. Diese Menge würde ausreichen, um rund 500.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr mit Batterien auszustatten. Gleichzeitig soll die Anlage erneuerbare Wärme und Strom für die Region liefern. Die Abnahme ist bereits gesichert: Große Industriekunden wie Stellantis, LG Energy Solution und Umicore haben sich die Produktion der ersten Jahre vertraglich gesichert.
Fokus verschiebt sich auf die Umsetzung
Mit dem ersten Spatenstich wandelt sich Vulcan vom Entwickler zum angehenden Produzenten, womit sich auch das Risikoprofil für Investoren fundamental ändert. Nach der Klärung der Finanzierung liegt der Fokus nun auf der technischen Umsetzung und dem Zeitplan bis zum geplanten Produktionsstart im Jahr 2028. Der weitere Kursverlauf dürfte maßgeblich davon abhängen, ob die Skalierung der Technologie im industriellen Maßstab ohne Kostenexplosionen oder Verzögerungen gelingt.
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