Vulcan Energy erlebt aktuell eine Woche der Extreme. Während operativ mit dem Baustart in Landau ein historischer Meilenstein für die europäische Lithium-Versorgung erreicht wurde, reagiert die Aktie mit deutlichen Verlusten. Der Grund ist der hohe Preis dieses Wachstums: Eine massive Kapitalerhöhung mit tiefem Abschlag verwässert die Altaktionäre und überschattet vorerst die langfristigen Perspektiven.

Der Grund für den Kursrutsch

Trotz der positiven Nachrichten zum Projektstart steht die Aktie unter erheblichem Abgabedruck und verlor auf Monatssicht bereits über 36 Prozent an Wert. Auslöser ist die Struktur der Finanzierung für die erste Phase des „Lionheart“-Projekts. Um das nötige Eigenkapital aufzubringen, platzierte Vulcan neue Aktien bei institutionellen Anlegern zu einem Preis von 4,00 Australischen Dollar.

Dies entspricht einem drastischen Abschlag von 34 Prozent gegenüber dem Kurs vor der Ankündigung. Wenn das Angebot vollständig ausgeschöpft wird, gelangen rund 268 Millionen neue Aktien in den Markt. Diese massive Verwässerung drückt den Kurs technisch in Richtung des rechnerischen Werts nach der Kapitalmaßnahme und sorgt kurzfristig für ein Überangebot an Papieren.

Finanzierungspaket über 2,2 Milliarden Euro steht

Abseits der belastenden Kapitalerhöhung konnte das Unternehmen jedoch einen entscheidenden operativen Durchbruch vermelden. Der Vorstand hat die finale Investitionsentscheidung (FID) getroffen, nachdem ein Gesamtfinanzierungspaket von 2,2 Milliarden Euro gesichert wurde. Dieses setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:

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  • Fremdkapital: 1,185 Milliarden Euro von 13 Banken, darunter die Europäische Investitionsbank (EIB).
  • Direktinvestitionen: 250 Millionen Euro direkt von der EIB und weitere Strategische Investments von Partnern wie Hochtief und Siemens Financial Services.
  • Fördergelder: 204 Millionen Euro staatliche Zuschüsse.

In Landau erfolgte im Beisein politischer Prominenz bereits der Spatenstich. Die Anlage soll als erstes Projekt Europas Lithium klimaneutral mittels Geothermie gewinnen.

Ambitionierte Pläne bergen Ausführungsrisiken

Das Projekt „Lionheart“ gilt als strategisch wichtig für die Unabhängigkeit der europäischen Autoindustrie. Vulcan plant, ab 2028 jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid zu produzieren – genug für etwa 500.000 Elektrofahrzeug-Batterien. Die Abnahme der Produktion ist für die ersten zehn Jahre bereits vertraglich gesichert.

Mit dem Übergang vom Entwickler zum Bauherrn steht CEO Cris Moreno jedoch vor neuen Herausforderungen. Das Unternehmen muss nun beweisen, dass es die komplexe Anlage innerhalb der geplanten Bauzeit von 2,5 Jahren und im Kostenrahmen realisieren kann.

Kurzfristig bleibt der Blick der Anleger auf die laufende Kapitalmaßnahme gerichtet. Das Angebot für Privatanleger, mit dem weitere 366 Millionen Australische Dollar eingesammelt werden sollen, endet am 23. Dezember 2025. Erst nach Abschluss dieser Platzierung und der Absorption der neuen Aktien dürfte sich der Fokus des Marktes wieder stärker auf den operativen Baufortschritt verlagern.

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