Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern spaltet derzeit die Gemüter der Finanzwelt wie kaum ein zweiter Titel. Während US-Banken ein massives Aufwärtspotenzial von fast 40 Prozent ausrufen, treten andere Experten vehement auf die Bremse und warnen vor überzogenen Hoffnungen. Wer behält in diesem nervenaufreibenden Wirtschaftskrimi Recht: Die Optimisten, die auf eine Zinswende wetten, oder die Skeptiker, die eine schmerzhafte Rotation im Immobiliensektor fürchten?

Expertenstreit: 40 Prozent Potenzial gegen pure Skepsis

Auslöser der jüngsten Unruhe sind diametral entgegengesetzte Analysen, die seit gestern für Diskussionsstoff auf dem Parkett sorgen. Auf der Seite der Bullen steht die US-Investmentbank JPMorgan. Analyst Neil Green bestätigte sein "Overweight"-Rating und hält an einem ambitionierten Kursziel von 36 Euro fest. Seine These: Der Markt ignoriert die substanziellen Werte im Portfolio der Bochumer völlig. Green setzt darauf, dass sich die Zinslasten mittelfristig stabilisieren und der massive Abschlag zum Nettoinventarwert (NAV) abgebaut wird.

Doch die Euphorie wird jäh gebremst. Die Deutsche Bank hält in einer aktuellen Studie mit einem nüchternen "Hold" dagegen und sieht den fairen Wert lediglich bei 28 Euro. Analyst Thomas Rothäusler führt ein spannendes Argument ins Feld: Im aktuellen Zyklus der erwarteten Wirtschaftserholung könnten Gewerbeimmobilien plötzlich deutlich attraktiver sein als das reine Wohnsegment. Sollte das Kapital tatsächlich in diese Richtung abwandern, hätte Vonovia das Nachsehen.

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Tanz auf der Rasierklinge

Diese Uneinigkeit der Profis trifft auf eine äußerst fragile Marktverfassung. Die Hoffnung auf sinkende Leitzinsen allein reicht den Anlegern nicht mehr, solange die Refinanzierungskosten hoch bleiben. Das Chartbild spricht hier eine deutliche Sprache der Verunsicherung:

  • JPMorgan-Szenario: Kursziel 36 Euro (rund 40 % Potenzial).
  • Deutsche Bank-Szenario: Kursziel 28 Euro ("Hold").
  • Aktuelle Lage: Mit einem Schlusskurs von 25,70 Euro notiert die Aktie tief im roten Bereich.
  • Abwärtstrend: Seit Jahresanfang steht ein Minus von über 13 Prozent zu Buche.
  • Gefahrenzone: Der Abstand zum 52-Wochen-Tief (24,27 Euro) ist auf bedrohliche 5,89 Prozent geschmolzen.

Der Kursrutsch in Richtung der Jahrestiefs zeigt, dass der Markt momentan eher der skeptischen Haltung der Deutschen Bank folgt. Die psychologisch wichtige Marke von 26 Euro wirkt wie ein Deckel, den die Bullen bislang nicht nachhaltig sprengen konnten.

Entscheidung im Dezember

Für Anleger spitzt sich die Lage jetzt zu. Ein Bruch der Unterstützung bei rund 24,27 Euro könnte fatalen Verkaufsdruck auslösen und die "Bären" endgültig ans Ruder lassen. Um das Ruder herumzureißen, richten sich alle Augen auf die anstehenden Investorenkonferenzen im Dezember.

CEO Rolf Buch muss diese Bühnen nutzen, um Zweifel an der Bilanzstärke und der Dividendenfähigkeit auszuräumen. Gelingt es dem Management, das Vertrauen zurückzugewinnen, wäre eine schnelle Erholung in Richtung des Deutsche-Bank-Kursziels denkbar. Bleibt die Überzeugungskraft jedoch aus, droht der Vonovia-Aktie ein bitterer Winter.

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