Nach zwei Jahren der Funkstille im Neubaugeschäft wagt Vonovia den strategischen Neustart. Der Immobilienriese kündigte gestern nicht nur die Wiederaufnahme des Wohnungsbaus für 2025 an, sondern signalisierte auch starkes Interesse an einer ungewöhnlichen Partnerschaft: Wohnungen für die Bundeswehr. Kann diese Doppelstrategie dem angeschlagenen DAX-Konzern neuen Schwung verleihen?

Die Entscheidung kommt nicht von ungefähr. Hohe Zinsen und explodierende Baukosten zwangen Vonovia 2023 zum kompletten Baustopp. Jetzt sollen wieder 3.000 neue Wohnungen entstehen – ein klares Signal für eine verbesserte Marktlage und stabilere Kalkulationsgrundlagen.

Langfristig bis zu 70.000 Wohneinheiten möglich

Das Potenzial ist beeindruckend: Vonovia verfügt langfristig über Grund für bis zu 70.000 mögliche Wohneinheiten auf eigenen Grundstücken. Diese gewaltigen Reserven könnten dem Unternehmen jahrzehntelang Wachstum sichern – vorausgesetzt, die Marktbedingungen spielen mit.

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Besonders clever erscheint der Vorstoß in den Bundeswehr-Bereich. Ein staatlicher Partner bedeutet:

  • Langfristige Planungssicherheit ohne Marktschwankungen
  • Stabile Mieteinnahmen über Jahre hinweg
  • Diversifikation weg vom volatilen Privatkundengeschäft
  • Mögliche Skalierung auf andere Behörden und öffentliche Einrichtungen

Parallel demonstriert Vonovia operative Stärke: In Garmisch-Partenkirchen startet die serielle Modernisierung von 74 Wohnungen aus dem Jahr 1975 auf höchste Energieeffizienzklasse A.

Strategische Wende vor Führungswechsel

Der Timing ist kein Zufall. Zum Jahresende übergibt Langzeit-CEO Rolf Buch die Zügel an Luka Mucic. Die angekündigte Offensive kann als bewusste Weichenstellung für die neue Führung verstanden werden – ein Aufbruchssignal nach schwierigen Jahren.

Die Aktie steht mit 26,71 Euro deutlich unter ihrem Oktober-Hoch von 32,78 Euro. Können die Quartalszahlen am 5. November die finanziellen Grundlagen für die ambitionierten Pläne belegen?

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