Drei Jahre lang herrschte eiserne Spardisziplin, Schuldenabbau und Konsolidierung prägten das Bild beim größten deutschen Wohnimmobilienkonzern. Doch nun schaltet das Management radikal um und kehrt in den Vorwärtsgang zurück. Finanzvorstand Philip Grosse verkündete das offizielle Ende der Stagnation und überraschte gleichzeitig mit einer strategischen Kehrtwende im heiklen Berliner Mietmarkt. Ist das der lang ersehnte Befreiungsschlag für die gebeutelte Aktie?

Vom Sparzwang zurück auf die Überholspur

Auf dem Deutschen Eigenkapitalforum in Frankfurt ließ Finanzvorstand Grosse am Dienstag die Katze aus dem Sack: Die Phase der reinen Bestandsbewahrung ist Geschichte. Vonovia plant, die Investitionen wieder deutlich hochzufahren.

Nachdem die Bilanz stabilisiert wurde und das Zinsumfeld berechenbarer geworden ist, will der DAX-Konzern die anhaltende Wohnungsknappheit in den Metropolen wieder offensiv für sich nutzen. Das Ziel ist ambitioniert: Ab 2026 sollen wieder signifikante Ergebnissteigerungen erzielt werden. Für Anleger ist dies ein wichtiges Signal, dass das Unternehmen den Krisenmodus verlässt und wieder agiert, statt nur zu reagieren.

Überraschendes Friedensangebot in Berlin

Parallel zur Wachstumsansage sorgt eine pragmatische Kurskorrektur im operativen Geschäft für Aufsehen. Vonovia nimmt Druck aus dem Kessel des aufgeheizten Berliner Wohnungsmarktes.

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Der Konzern verzichtet künftig darauf, umstrittene "wohnwerterhöhende Merkmale" – wie etwa eine gute ÖPNV-Anbindung – als Hebel für Mieterhöhungen über den Mietspiegel hinaus zu nutzen. Diese Praxis hatte in der Vergangenheit zu einer Klageflut und massivem Reputationsschaden geführt. Durch den Rückzug laufender Klagen verzichtet Vonovia zwar kurzfristig auf potenzielle Einnahmen, eliminiert aber ein erhebliches juristisches Risiko und glättet die Wogen zur Politik.

Die neue Balance: Fakten und Bewertung

Die Kombination aus offensiver Wachstumsstrategie und defensiver Risikominimierung kommt bei Marktbeobachtern gut an. Das Unternehmen handelt an der Börse weiterhin mit einem deutlichen Abschlag zum inneren Wert (NAV), was die Aktie fundamental attraktiv erscheinen lässt.

Hier sind die zentralen Eckdaten der aktuellen Lage:

  • Solide Basis: Die Leerstandsquote liegt auf einem historischen Tiefstand – faktisch herrscht Vollvermietung.
  • Analysten-Optimismus: Experten sehen Kursziele zwischen 30 und 36 Euro, getrieben durch die Hoffnung auf sinkende Zinsen und den neuen Wachstumskurs.
  • Bewertungsabschlag: Mit einem Schlusskurs von 25,99 € notiert das Papier immer noch rund 18 % unter dem 52-Wochen-Hoch, was das Aufholpotenzial verdeutlicht.
  • Technische Lage: Der Kurs kämpft aktuell mit dem 50-Tage-Durchschnitt (26,49 €). Ein nachhaltiger Ausbruch darüber wäre ein starkes Kaufsignal.

Fazit: Der Boden scheint gefunden

Die Botschaft des Managements ist klar: Die Talsohle ist durchschritten. Während die Aktie seit Jahresanfang noch ein Minus von gut 12 % ausweist, könnte der strategische Schwenk nun die Wende bringen. Wenn es Vonovia gelingt, die angekündigte Investitionsoffensive glaubwürdig umzusetzen und gleichzeitig den politischen Gegenwind in Berlin gering zu halten, dürfte der Weg in Richtung der 30-Euro-Marke frei sein. Alles hängt nun am Jahresabschluss 2025 und der weiteren Zinsentwicklung.

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