Volkswagen Aktie: Versprechen gebrochen
Volkswagen wollte das E-Auto für die Massen liefern, doch nun folgt die Ernüchterung. Der Konzern muss sein zentrales Versprechen für den neuen ID.Polo revidieren und kann den angestrebten Basispreis zum Marktstart nicht realisieren. Damit gerät die Aufholjagd im Volumensegment ins Stocken, noch bevor sie richtig begonnen hat.
- Preis-Hürde: Marktstart im April 2026 nur mit Modellen über 30.000 Euro.
- Technologie-Engpass: Günstige LFP-Batterien sind noch nicht verfügbar.
- Kursreaktion: Aktie gibt nach, RSI signalisiert jedoch überverkaufte Lage.
Das 25.000-Euro-Dilemma
Es sollte der "Volkswagen für alle" werden, doch zum Bestellstart im April 2026 müssen Kunden tiefer in die Tasche greifen. Wie aus Händlerkreisen verlautet, wird der ID.Polo (ehemals ID.2) zunächst nicht für die versprochenen unter 25.000 Euro erhältlich sein. Statt der günstigeren LFP-Akkus (Lithium-Eisenphosphat) kommen anfangs nur die teureren NMC-Batterien zum Einsatz. Der Einstiegspreis klettert dadurch über die Marke von 30.000 Euro.
Diese Verzögerung trifft Wolfsburg an einer empfindlichen Stelle. Während Konkurrenten wie Renault oder chinesische Anbieter das Segment der günstigen Kleinwagen bereits besetzen, verliert VW wertvolle Zeit. Analysten werten die Strategie, erst hochpreisige Modelle in den Markt zu drücken, als riskant. Die Glaubwürdigkeit der E-Offensive leidet, wenn das Kernversprechen der Bezahlbarkeit wackelt.
Strategische Zwickmühle
Die Nachricht platzt in eine Phase, in der Volkswagen eigentlich Ergebnisse liefern muss. Der im Dezember 2024 geschlossene Tarifvertrag, der betriebsbedingte Kündigungen bis 2030 ausschließt, erkaufte dem Management Ruhe, erhöhte aber den Zwang zu profitablen Produkten. Nach der schmerzhaften Schließung des Audi-Werks in Brüssel im Februar 2025 sollte der ID.Polo die Auslastung der verbliebenen Werke sichern. Ein stotternder Anlauf gefährdet diese Kalkulation.
Die Anleger reagierten verschnupft auf die Neuigkeiten. Die Vorzugsaktie ging gestern bei 102,90 Euro aus dem Handel. Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt mit einem Wert von 27,8 mittlerweile im überverkauften Bereich, was kurzfristig eine technische Gegenbewegung begünstigen könnte. Dennoch bleibt der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von knapp 110 Euro spürbar.
Blick auf 2026
Für Investoren verschiebt sich der Fokus nun komplett auf das kommende Jahr. Entscheidend wird die Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen für 2025 Mitte Februar sein. Dort muss das Management darlegen, wie die Margenschwäche bei der Kernmarke ohne den erhofften schnellen Volumenschub durch den günstigen ID.Polo kompensiert werden soll. Bis Klarheit über den Zeitplan der Basismodelle herrscht, dürfte das Aufwärtspotenzial der Aktie begrenzt bleiben.
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