Volkswagen Aktie: Comeback dank Trump-Strategie?

RBC Capital Markets vollzieht eine bemerkenswerte Kehrtwende: Die kanadische Investmentbank hebt ihr Rating für Volkswagen von "Sector Perform" auf "Outperform" an und schraubt das Kursziel von 117 auf 130 Euro – ein Aufwärtspotenzial von 27 Prozent. Dahinter steckt eine überraschende These: Ausgerechnet die mexikanische Produktion könnte dem Wolfsburger Konzern entscheidende Vorteile im Handelskrieg verschaffen. Doch kann eine regionale Strategie wirklich die strukturellen Probleme des Autoriesen lösen?
Mexiko als Ass im Ärmel gegen Zollkrieg
Die Analysten sehen Volkswagen besser positioniert als deutsche Konkurrenten, falls neue US-Zölle kommen. Der Grund: Der Großteil der nordamerikanischen VW-Produktion läuft in Mexiko. Während andere Hersteller mit 15-prozentigen Zöllen rechnen müssten, könnte sich die effektive Belastung für Volkswagen dank USMCA-Ausnahmen auf nur 6-7 Prozent beschränken.
Diese Einschätzung gewinnt an Brisanz, da CEO Oliver Blume bereits fortgeschrittene Gespräche mit der US-Regierung über massive Investitionen bestätigt hat. Die geplanten Milliardenausgaben sollen lokale Arbeitsplätze schaffen – genau das, was bei einer protektionistischen Handelspolitik punkten könnte.
China-Wende: Erste Lichtblicke nach dunklen Monaten
Nach einer verheerenden Phase zeigt sich eine Trendwende im wichtigsten Auslandsmarkt:
- Erstes Wachstum seit Anfang 2024: Plus 2,8 Prozent bei den Auslieferungen im zweiten Quartal
- Breite Erholung: Getragen hauptsächlich von Verbrennern statt E-Autos
- Marktanzeichen: Deutet auf Stabilisierung jenseits des E-Auto-Segments hin
Diese Entwicklung überrascht, hatte Volkswagen doch massiv unter dem Ansturm chinesischer E-Auto-Konkurrenten gelitten. Die Erholung bei traditionellen Antrieben könnte signalisieren, dass der Preiskampf im Elektrosegment die Gesamtnachfrage weniger beeinträchtigt als befürchtet.
Škoda glänzt, Porsche schwächelt
Die Restrukturierung zeigt gemischte Resultate. Während Škoda mit 9,3 Prozent Umsatzwachstum und einer Rekordmarge von 9,5 Prozent brilliert, belasten die Luxusmarken weiter. Porsches Gewinnwarnung – die Rendite-Ziele sinken von 15-17 auf 10-15 Prozent – trifft auch die Mutter.
Das kostet: Volkswagen muss 3 Milliarden Euro auf den Porsche-Bereich abschreiben und weitere 2,1 Milliarden Euro stemmen. Die KonzernRendite schrumpft von erwarteten 4-5 auf nur noch 2-3 Prozent für 2025.
Ist der Boden erreicht?
RBC argumentiert, die Porsche-Belastungen seien bereits eingepreist. Bei einem aktuellen Kurs von 92,76 Euro – rund 16 Prozent unter dem Jahreshoch – sehen die Analysten das Abwärtsrisiko als begrenzt an.
Die Quartalszahlen Ende Oktober werden zeigen, ob sich die strategischen Vorteile in harten Zahlen niederschlagen. Gelingt die Gratwanderung zwischen Handelskrieg-Resistenz und struktureller Erneuerung, könnte Volkswagen tatsächlich überraschen.
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