voestalpine Aktie: Cashflow-Explosion!
Umsatz runter, Gewinn rauf? Genau dieses Kunststück ist dem österreichischen Stahlkonzern im ersten Halbjahr gelungen. Während weite Teile der europäischen Schwerindustrie unter der schwachen Konjunktur ächzen, überrascht voestalpine die Anleger mit einer massiven Trendwende beim Geldfluss. Zeigt sich der Konzern damit immun gegen die Branchenkrise oder lauert die Gefahr woanders?
Effizienz schlägt Marktschwäche
Die nackten Umsatzzahlen sehen auf den ersten Blick wenig berauschend aus: Ein Rückgang um 5,6 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro spiegelt das schwierige Umfeld wider. Doch entscheidend ist, was am Ende übrig bleibt. Hier beweisen die Linzer beeindruckende Resilienz. Trotz der sinkenden Erlöse konnte das operative Ergebnis (EBITDA) leicht auf 722 Millionen Euro gesteigert werden. Unter dem Strich kletterte der Gewinn nach Steuern sogar um 8,6 Prozent auf 199 Millionen Euro.
Das Management hat offensichtlich an den richtigen Stellschrauben gedreht, um die Margen zu schützen. Doch die eigentliche Sensation verbirgt sich in der Bilanzstruktur.
Die Geldmaschine läuft wieder
Der wahre Glanzpunkt des Halbjahresberichts ist die Entwicklung der Liquidität. Wo im Vorjahr noch Geld verbrannt wurde, sprudeln nun die Kassen. Diese finanzielle Stärke verschafft dem Unternehmen enormen Spielraum für künftige Investitionen und Schuldentilgung:
- Free Cashflow gedreht: Von minus 165 Millionen Euro im Vorjahr auf satte plus 296 Millionen Euro.
- Operative Stärke: Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit hat sich auf 783 Millionen Euro verdoppelt.
- Schuldenabbau: Die Verschuldungsgrad (Gearing-Ratio) fiel auf 19,5 Prozent – der tiefste Stand seit fast zwei Jahrzehnten.
Diese Zahlen untermauern die fundamentale Stärke der Aktie, die seit Jahresanfang bereits um beachtliche 87,80 % zulegen konnte und mit einem Kurs von 34,16 € in direkter Schlagdistanz zum 52-Wochen-Hoch (34,82 €) notiert.
Zweigeteilte Welt: Stahl hui, Edelstahl pfui?
Nicht alle Sparten glänzen gleichermaßen. Die klassische Steel Division erweist sich als Fels in der Brandung. Dank robuster Nachfrage aus der Automobil- und Energiebranche konnte hier eine starke EBITDA-Marge von 13,8 Prozent erzielt werden – ein Wert, von dem reine Massenstahlhersteller oft nur träumen können.
Sorgenkind bleibt hingegen die High Performance Metals Division. Hier schlagen die geringe Auslastung der Edelstahlwerke und die schwache Nachfrage voll durch. Das Management steuert bereits mit Reorganisationsmaßnahmen gegen, doch der Bereich bleibt vorerst unter Druck.
US-Zölle: Der Preis des Protektionismus
Ein Damoklesschwert schwebt allerdings über dem Ausblick: die US-Handelspolitik. Die Zollmaßnahmen belasten das Geschäft spürbar; voestalpine rechnet hier mit negativen Effekten im hohen zweistelligen Millionenbereich für das Gesamtjahr.
Dennoch bleibt die Chefetage zuversichtlich und bestätigt die Prognose für das Gesamtjahr 2025/26 unverändert. Das erwartete EBITDA zwischen 1,4 und 1,55 Milliarden Euro signalisiert, dass die US-Belastungen bereits eingepreist und als "beherrschbar" eingestuft werden. Unterstützend könnten hier geplante EU-Schutzmaßnahmen wirken, die zumindest die Stimmung im europäischen Stahlsektor aufhellen dürften.
Mit dem Start des "Hy4Smelt"-Projekts in Linz zeigt der Konzern zudem, dass er trotz aktueller Marktunruhen den langfristigen technologischen Wandel hin zu grünem Stahl nicht aus den Augen verliert. Für Anleger bleibt die entscheidende Frage: Kann die Steel Division die Schwäche im Edelstahlbereich und die US-Zölle weiterhin so effektiv kompensieren? Die aktuellen Cashflow-Zahlen sprechen zumindest dafür, dass voestalpine genug Substanz hat, um auch stürmische Phasen durchzustehen.
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