Die Veganz Group hat mit einer Ad-hoc-Mitteilung für Aufsehen gesorgt: Das Unternehmen meldet einen spektakulären Sprung von tiefroten Zahlen zu einem Millionen-Gewinn. Doch der Schein trügt – der Gewinnschub basiert vor allem auf einem einmaligen Verkaufserlös. Steht die Aktie nach dem jüngsten Höhenflug nun vor einer Ernüchterung?

Sondereffekt katapultiert Bilanz ins Plus

Die vorläufigen Halbjahreszahlen lesen sich wie ein Märchen:

  • EBITDA: +25,33 Mio. Euro (vs. -4,26 Mio. Euro im Vorjahr)
  • Nachsteuergewinn: 23,65 Mio. Euro (vs. -5,45 Mio. Euro)

Doch der Jubel ist verfrüht. Der Löwenanteil des Gewinns stammt aus dem Verkauf der OrbiFarm GmbH, der 30 Millionen Euro in die Kasse spülte. Ohne diesen Sondereffekt sähe die Bilanz vermutlich deutlich weniger rosig aus.

Strategische Weichenstellung mit Risiken

Der Verkauf markiert eine Zäsur in der Unternehmensstrategie:

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  • Liquiditätsboost: Die frischen Mittel stärken die Eigenkapitalbasis
  • Fokussierung: Veganz kann sich nun auf Kerngeschäfte konzentrieren
  • Zukunftsinvestitionen: Spielraum für neue Technologien und Partnerschaften

Doch die Kehrseite: Der operative Erfolg bleibt weiterhin ungewiss. Erst der vollständige Halbjahresbericht am 25. September wird zeigen, wie nachhaltig das Geschäftsmodell wirklich ist.

Kursrally vor der Bewährungsprobe?

Die Aktie hat seit Jahresanfang eine atemberaubende Rally hingelegt (+242% YTD) und notiert nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 19,75 Euro. Doch die jüngsten Zahlen werfen kritische Fragen auf:

  • Kann das Unternehmen ohne Sondereffekte profitabel wirtschaften?
  • Wie wird die Hauptversammlung am 13. August die Strategie kommunizieren?
  • Wann fließen die Verkaufserlöse in Wachstumsprojekte?

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Veganz Group ihren Höhenflug fortsetzen kann – oder ob Anleger die Gewinnmeldung als Einstiegsgelegenheit missverstanden haben.

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