Der brasilianische Bergbauriese Vale sieht sich mit einem unerwarteten Hindernis konfrontiert: Die geplante Erweiterung der Nickelproduktion im Onca Puma-Komplex droht ins Stocken zu geraten. Grund ist eine Absage der brasilianischen Netzbetreiber – doch das ist nicht die einzige Herausforderung für den Rohstoffkonzern.

Machtpoker um Energieversorgung

Die brasilianische Netzagentur ONS hat Vale überraschend die Genehmigung für einen höheren Stromverbrauch am Onca Puma-Standort verweigert. Der Grund: Der Konzern hatte eine Frist zur Bestätigung seines Antrags verpasst. Dabei handelt es sich um ein 555-Millionen-Dollar-Projekt, das Valens Nickelproduktion deutlich steigern sollte.

Interessanterweise hält Vale trotz des Rückschlags am Zeitplan fest – die Inbetriebnahme des neuen Ofens soll wie geplant in der zweiten Jahreshälfte erfolgen. "Technische Alternativen" werden derzeit mit ONS geprüft, wie das Unternehmen mitteilte. Die Lage ist brisant, denn Onca Puma steuerte im letzten Jahr etwa 10% zur gesamten Nickelproduktion des Konzerns bei.

Logistik-Deals und Rohstoff-Turbulenzen

Parallel zu den operativen Herausforderungen setzt Vale auf langfristige Partnerschaften:

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  • Ein 10-Jahres-Vertrag mit der südkoreanischen Reederei HMM im Wert von 462 Millionen US-Dollar sichert den Transport zwischen Brasilien und China ab Juli 2025.
  • Bereits im Mai wurde ein ähnliches Abkommen mit Pan Ocean über 160 Millionen Dollar für Eisenerz-Transporte geschlossen.

Doch die Rahmenbedingungen bleiben schwierig. Die jüngsten Einbrüche bei den Eisenerzpreisen um über 3% auf rund 96 Dollar je Tonne belasten die Margen. Verantwortlich ist vor allem die nachlassende Nachfrage aus Chinas Immobiliensektor.

Nickel unter Druck, Gold gibt Hoffnung

Während Kupferpreise nachgeben, könnte die leichte Erholung der Goldnotierungen immerhin indirekt positive Signale für den brasilianischen Bergbausektor senden. Für Vale als diversifizierten Rohstoffproduzenten bleibt die Lage jedoch angespannt – besonders mit Blick auf die stockende Nickel-Expansion.

Die Aktie notiert aktuell im unteren Bereich ihrer 52-Wochen-Spanne und kämpft sichtbar mit dem Abwärtstrend. Ob die geplanten "technischen Alternativen" für Onca Puma neuen Schwung bringen können, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

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