Vale Aktie: Ritt auf der Messerschneide

Ein Kreditrating-Upgrade bei gleichzeitig milliardenschweren Altlasten – der brasilianische Bergbauriese Vale steckt in einem klassischen Zwiespalt. Während die Ratingagentur S&P die verbesserten Risikokontrollen des Unternehmens würdigt, lasten die gewaltigen Zahlungen für die Dammbruch-Katastrophen von Brumadinho und Mariana weiter schwer auf der Bilanz. Steht Vale vor einer Wende oder droht der nächste Rückschlag?
S&P lobt verbesserte Risikokultur
S&P Global Ratings hat das Kreditrating von Vale von 'BBB-' auf 'BBB' angehoben und mit einem Stable Outlook versehen. Die Agentur begründet diesen Schritt explizit mit den verbesserten Risikokontrollen und der gestärkten Unternehmensführung. Das ist eine bemerkenswerte Anerkennung für den Konzern, der nach den verheerenden Dammbrüchen der Vergangenheit massiv in seine Governance-Strukturen investiert hat.
Laut S&P hat Vale signifikante Risikokontrollen implementiert und robuste Richtlinien eingeführt, die direkt vom Aufsichtsrat überwacht und sogar in die Vergütung von Führungskräften und Mitarbeitern einfließen. Die neue Strategie setzt nicht mehr auf reine Produktionsvolumina, sondern priorisiert die Profitabilität und die Maximierung des Portfoliowerts durch eine optimale Mischung aus Silica und Alumina.
Schwere Altlasten belasten weiterhin
Trotz der positiven Entwicklung beim Rating lasten die finanziellen Verpflichtungen aus den vergangenen Dammkatastrophen weiter schwer auf Vale. Für 2025 sind Zahlungen in Höhe von 3,6 Milliarden US-Dollar fällig, für 2026 noch einmal 2,5 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit Brumadinho und Mariana.
Besonders im Fokus steht die noch nicht abgeschlossene Einigung zur Mariana-Katastrophe von 2015. Nach Informationen könnte Vale gemeinsam mit BHP und Samarco noch im Oktober eine Einigung mit den brasilianischen Behörden erzielen. Der im Raum stehende Betrag von rund 100 Milliarden Real (17,87 Milliarden US-Dollar) übersteigt dabei bei weitem die bisherigen Angebote.
Ausblick trotz Herausforderungen stabil
S&P prognostiziert, dass Vale seine Verschuldung im Verhältnis zum EBITDA unter der Marke von 2x halten wird – trotz erwarteter moderaterer EBITDA-Zahlen in den Jahren 2025 und 2026. Grund dafür sind die voraussichtlich niedrigeren Eisenorepreise und geringere Prämien, selbst bei steigenden Produktionsvolumina.
Ab 2027 rechnet die Ratingagentur jedoch wieder mit einem nominalen EBITDA-Wachstum, angetrieben durch die Hochfahrphase wichtiger Eisenore-Projekte wie Capanema, Vargem Grande und Brucutu sowie den Kupferoperationen in Salobo und Bacaba.
Die Vale-Aktie bewegt sich derzeit in einem Spannungsfeld zwischen Anerkennung für die verbesserte Risikosteuerung und den anhaltenden Belastungen aus der Vergangenheit. Der weitere Umgang mit den Altlasten und die Fähigkeit, die strategische Neuausrichtung in nachhaltigen Profitabilitätssteigerungen umzusetzen, werden entscheidend für die künftige Kursentwicklung sein.
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