Die Börsenwoche endete für UPS geradezu surreal: Während ein Absturzbericht tödliche Konstruktionsfehler offenlegt und ein Gericht grünes Licht für eine Sammelklage gibt, stürmen Anleger die Aktie. Am Freitag explodierte der Kurs um knapp 5 Prozent auf 95,32 Dollar – und ließ selbst den starken S&P 500 hinter sich. Wie passt das zusammen?

Tödlicher Crash: NTSB deckt Ermüdungsrisse auf

Die Schreckensnachricht kam spät am Donnerstag: Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB veröffentlichte ihren Vorbericht zum Absturz einer UPS-Frachtmaschine vom 4. November in Louisville, Kentucky. Das Ergebnis ist verheerend – und wirft dunkle Schatten auf die Wartungsprotokolle des Logistikgiganten.

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Die Ermittler fanden heraus, dass Ermüdungsrisse im linken Triebwerkspylon zum Versagen der Struktur führten. Beim Start riss das linke Triebwerk regelrecht vom Flügel der MD-11F ab. Die Folgen: 14 Tote, darunter drei Besatzungsmitglieder und elf Menschen am Boden.

Die Frage, die sich nun stellt: Wie konnte ein derart kritischer Materialschaden unentdeckt bleiben? Die NTSB spricht von "pre-existing metal fatigue" – vorbestehende Metallermüdung. Das deutet auf systematische Probleme in der Flottenwartung hin und könnte UPS noch lange beschäftigen.

Gericht gibt Sammelklage Rückenwind

Parallel zum Crash-Report folgte der nächste Tiefschlag: Eine Bundesrichterin in New Jersey wies am Freitag UPS' Antrag auf Klageabweisung zurück. Die Vorwürfe wiegen schwer: Seit über einem Jahrzehnt sollen Franchisenehmer der UPS Stores Kunden bei Notargebühren systematisch zu viel berechnet haben.

Richterin Renée Marie Bumb befand, dass die Kläger plausibel dargelegt hätten, UPS kontrolliere seine Franchisenehmer so eng, dass das Unternehmen selbst haftbar gemacht werden könne. Die Klage geht nun in die Discovery-Phase – mit potenziell millionenschweren Vergleichszahlungen und massivem Reputationsschaden am Horizont.

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Die Antwort liegt wohl in einer Mischung aus technischer Überreaktion und strategischer Neupositionierung. Wall Street Zen stufte die Aktie am Freitag von "Sell" auf "Hold" hoch – ein Signal, das institutionelle Investoren offenbar zum Einstieg nutzen. Nach monatelangem Abwärtstrend (Jahresperformance: -32%) und einem deutlichen Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 138,64 Dollar schien die Aktie technisch überverkauft.

Hinzu kommt die attraktive Dividendenrendite von rund 7,2 Prozent. Die nächste Ausschüttung erfolgt am 4. Dezember – ein Kaufargument für einkommensorientierte Portfolios, das gerade in volatilen Zeiten einen Kursanker bildet.

Das erhöhte Handelsvolumen am Freitag deutet zudem auf Short-Covering oder Sektorrotation hin. Analysten sehen das Kursziel im Konsens bei etwa 110 Dollar – rund 15 Prozent über dem aktuellen Niveau. Offenbar vertrauen Profis darauf, dass UPS die Krisen meistern kann.

Doch die Frage bleibt: Ist dieser Optimismus gerechtfertigt, wenn Sicherheitsmängel und Rechtsstreitigkeiten die Schlagzeilen beherrschen?

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