Der US-Gesundheitsriese UnitedHealth hat seine Investoren diese Woche positiv überrascht – nach Monaten voller Herausforderungen und drastischer Kursverluste bekräftigte das Unternehmen seine Jahresprognose. Die Aktie legte daraufhin spürbar zu. Doch kann dieser Lichtblick über die massiven strukturellen Probleme hinwegtäuschen, die dem Konzern seit Monaten zu schaffen machen?

Prognose bestätigt – trotz widriger Umstände

Während der Investorentage vom 9. bis 11. September bekräftigte die Unternehmensführung die bereits Ende Juli kommunizierte Gewinnprognose von mindestens 16,00 Dollar je Aktie für 2025. Diese Bestätigung erfolgte trotz der jüngst abgeschlossenen Amedisys-Übernahme im August, die aufgrund von Finanzierungskosten und Integrationsaufwendungen "moderat gewinnverwässernd" wirken wird.

Die Guidance-Bestätigung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt: UnitedHealth kämpft wie die gesamte Gesundheitsbranche mit explodierenden Behandlungskosten. Bereits früher im Jahr mussten Konkurrenten wie Molina Healthcare und Centene ihre Jahresprognosen nach unten korrigieren.

Medicare-Geschäft als Stabilitätsanker

Ein Hoffnungsschimmer zeigt sich im lukrativen Medicare Advantage-Geschäft: 78 Prozent der Mitglieder sind in hochbewerteten Plänen eingeschrieben. Diese Kennzahl ist entscheidend für die Profitabilität, da höhere Bewertungen staatliche Bonuszahlungen und bessere Margen bedeuten.

Das Medicare-Geschäft bildet das Rückgrat von UnitedHealths Strategie. Die hohen Bewertungen zeigen, dass das Unternehmen trotz der Branchenkrise operativ stabil bleibt – ein wichtiges Signal für skeptische Anleger.

Analysten bleiben vorsichtig

Trotz der jüngsten positiven Signale herrscht unter Analysten weiterhin Zurückhaltung. Im vergangenen Monat gab es zwei Gewinnschätzungs-Kürzungen ohne eine einzige Anhebung. Der Zacks-Konsens prognostiziert einen drastischen EPS-Rückgang von 41,4 Prozent auf 16,21 Dollar für 2025.

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Die Bewertungen der Investmentbanken fallen gemischt aus: Während Bernstein das Kursziel von 337 auf 379 Dollar anhob, kappte Baird es im Juli auf nur noch 198 Dollar – ein Zeichen für die Unsicherheit am Markt.

Erholung von dramatischen Tiefständen

Die aktuelle Kursentwicklung zeigt eine partielle Erholung von den dramatischen Verlusten des Jahres. Nachdem die Aktie zeitweise auf etwa 240 Dollar abgestürzt war – ein gewaltiger Absturz von den Höchstständen um 600 Dollar –, handelt sie nun wieder im Bereich von 315 bis 320 Dollar.

Besonders alarmierend: Die Medical Care Ratio, ein Schlüsselindikator für die Profitabilität, verschlechterte sich dramatisch von 83,2 Prozent 2023 auf 89,4 Prozent im zweiten Quartal 2025. Diese Kennzahl misst das Verhältnis von Behandlungskosten zu eingenommenen Prämien – und sie zeigt das Kernproblem des Konzerns.

Die entscheidenden Weichenstellungen stehen bevor

Für 2026 erwartet UnitedHealth eine Rückkehr zum Gewinnwachstum – vorausgesetzt, Kostenmanagement und operative Verbesserungen greifen. Die Quartalszahlen im Oktober werden zeigen, ob sich die Kostenspirale stabilisiert hat. Zudem stehen wichtige Medicare-Tarifanpassungen für 2026 an, während Untersuchungen des Justizministeriums zu Abrechnungspraktiken weiter schwelen.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18,7 (Branchenschnitt: 15,2) preist der Markt bereits eine erfolgreiche Trendwende ein – ein gewagtes Spiel angesichts der anhaltenden Herausforderungen.

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