Die UnitedHealth-Aktie erlebt gerade eine bemerkenswerte Trendwende – zumindest in den Augen der Wall Street. Während der Gesundheitsriese selbst dramatische Sparmaßnahmen für 2026 ankündigt, überbieten sich Analysten mit optimistischen Kurszielen. Können drastische Leistungskürzungen wirklich der Schlüssel zum Erfolg sein?

Wall Street setzt auf Medicare-Hoffnung

Die Analyst-Front zeigt sich geschlossen bullish: TD Cowen, Bernstein SocGen Group, KeyBanc und Cantor Fitzgerald haben ihre Kursziele angehoben. Der Grund für den plötzlichen Optimismus? Die Experten spekulieren auf deutlich höhere Medicare Advantage-Raten ab 2027. Diese staatlichen Erstattungen sind ein Milliardengeschäft für UnitedHealth – und könnten höher ausfallen als bisher erwartet.

Besonders TD Cowen zeigt sich zuversichtlich und verweist auf verbesserte Gewinnmargen im Medicare-Bereich nach 2026. Die Hoffnung: Washingtons Vergütungen steigen stärker als von vielen befürchtet.

Radikalkur bei Zusatzleistungen

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Doch UnitedHealth selbst bereitet sich anders auf die Zukunft vor – mit der Axt. Für 2026 hat der Konzern drastische Kürzungen bei den Zusatzleistungen angekündigt:

  • Freiverkäufliche Medikamente in Spezialplänen: minus 18 Prozent
  • Hör-, Zahn- und Sehleistungen: minus 38 Prozent bei den Maximalleistungen
  • Standard-Zusatzleistungen: minus 36 Prozent

Diese harten Einschnitte sollen steigende Kosten abfedern – ein Zeichen dafür, dass der Druck auf die Margen real ist.

Quartalszahlen als Wahrheitsmoment

Am 28. Oktober steht die Bewährungsprobe an: UnitedHealth präsentiert die Zahlen für das dritte Quartal. Analysten erwarten Umsätze von 113,38 Milliarden Dollar – ein Plus von über 12 Prozent. Ob sich die Analyst-Euphorie bestätigt oder die Realität der Kostenspirale zuschlägt, wird sich dann zeigen.

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