Die italienische Großbank Unicredit spielt derzeit ein riskantes Spiel auf zwei Schachbrettern gleichzeitig. Während in Deutschland der Widerstand gegen die geplante Commerzbank-Übernahme wächst, steht in Italien eine Entscheidung über das milliardenschwere Angebot für Banco BPM an. Kann CEO Andrea Orcel seinen Expansionskurs durchsetzen – oder droht ein doppelter Rückzieher?

Deutschland: "Feindliche Übernahme" im Visier

Die Pläne für die Commerzbank-Übernahme entwickeln sich zum politischen Bumerang. Bundeskanzler Friedrich Merz brandmarkt das Vorhaben öffentlich als "feindliche Übernahme" mit potenziellen Systemrisiken. Gewerkschaften und große Teile der Politik schließen sich der Kritik an. Die Hürden für den Deal wachsen – ein herber Rückschlag für Unicredits Strategie, im wichtigen deutschen Markt Fuß zu fassen.

Italien: Countdown für Banco BPM

Noch brisanter ist die Lage in der Heimat: Bis zum 23. Juli muss Unicredit über das Schicksal seines Angebots für Banco BPM entscheiden. Insider berichten, dass CEO Orcel mit zwei Optionen liebäugelt:

  • Aufstockung des Tauschangebots mit einer Bar-Komponente
  • Temporärer Rückzug und Neustart mit angepassten Konditionen im September

Ein erfolgreicher Zukauf würde Unicredit zur größten Bank Italiens machen – doch die Aufsichtsbehörden zeigen sich skeptisch.

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Europäische Bankenlandschaft im Wandel

Die Doppelstrategie spiegelt den harten Konsolidierungskampf im europäischen Bankensektor wider. Skalenvorteile, Digitalisierung und regulatorische Erleichterungen treiben die Fusionswelle an. Doch die Widerstände in Deutschland zeigen: Nationale Interessen und wirtschaftliche Logik kollidieren oft. Investoren fragen sich, ob Unicredit zum paneuropäischen Champion aufsteigen kann – oder an den politischen Realitäten scheitert.

Neues Geschäftsfeld als Lichtblick

Abseits der Zankäpfel hat Unicredit mit Wise einen neuen Service für grenzüberschreitende Zahlungen gestartet. Italienische Privatkunden können nun günstigere Auslandsüberweisungen direkt per App tätigen – ein kleiner, aber wichtiger Schritt im Digitalisierungswettlauf.

Die Aktie zeigt sich angesichts der Unsicherheiten unter Druck. Ob sich die jüngsten Verluste als Einstiegsgelegenheit erweisen oder Vorbote weiterer Rückschläge sind, hängt maßgeblich von den kommenden regulatorischen Entscheidungen ab. Eins ist klar: Unicredit spielt um hohe Einsätze – und die nächsten Züge werden richtungsweisend sein.

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