Die Hannoveraner erleben gerade ihren besten Start ins neue Jahr seit langem. Binnen weniger Tage katapultieren gleich zwei Ereignisse den Reisegiganten nach oben - und das mit einer Wucht, die selbst optimistische Analysten überrascht.

Der erste Schub kam am Dienstag völlig überraschend. Trumps Verkündung eines Waffenstillstands zwischen Israel und dem Iran ließ die Ölpreise um knapp 5 Prozent abstürzen. Brent-Rohöl fiel auf 68 Dollar, WTI-Öl auf 65 Dollar. Was für Autofahrer erstmal gut klingt, ist für Reisekonzerne wie TUI ein Geschenk des Himmels. Weniger Kerosinkosten bedeuten mehr Marge - und darauf reagierte die Aktie prompt mit einem zweistelligen Kurssprung.

Barclays dreht komplett um

Doch das war erst der Anfang. Am Freitag folgte der zweite Paukenschlag: Barclays vollzog eine spektakuläre Kehrtwende. Die Investmentbank hob ihre Bewertung von "Untergewichten" auf "Übergewichten" an - und das nicht nur zaghaft. Das neue Kursziel liegt bei 11 Euro, ein Sprung von vormals 7,70 Euro.

Die Analysten begründen ihren Sinneswandel mit einem überarbeiteten Bewertungsmodell. Ihrer Ansicht nach spiegelt der aktuelle Kurs die dramatische Verbesserung der Finanzlage seit der Pandemie nicht wider. Der Schuldenabbau zeige Wirkung, die Kapitaldienstfähigkeit sei zurückgekehrt.

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Besonders bemerkenswert: Barclays räumt ein, strategische Vorbehalte zu haben. Die Partnerschaft mit Ryanair oder der Ausbau dynamischer Pauschalangebote überzeugen die Analysten nicht vollständig. Trotzdem sehen sie Potenzial - ein Zeichen dafür, wie niedrig die Bewertung mittlerweile ist.

Geopolitik als Kurstreiber

Die Entspannung im Nahen Osten könnte länger anhalten als gedacht. Für TUI wäre das ein Glücksfall: Sinkende Energiekosten plus nachlassende Reiseunsicherheit ergeben eine explosive Mischung. Die Aktie steht vor einem möglichen Momentum-Wechsel, der weit über die aktuelle Erholung hinausgehen könnte.

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