The Trade Desk überrascht mit starken Quartalszahlen – Umsatz und Gewinn über den Erwartungen, optimistische Prognose für das Schlussquartal. Doch statt Jubel folgt ein Kursrutsch von 7,4 Prozent. Der Grund: explodierende Investitionen in die Infrastruktur. Anleger fragen sich nun: Opfert das Unternehmen seine Profitabilität für Wachstum – oder baut es hier gerade die Basis für den nächsten großen Sprung?

Solide Zahlen – nervöse Anleger

Im dritten Quartal 2025 legte die Plattform für programmatische Werbung einen Umsatz von 739 Millionen Dollar vor – deutlich über den Analystenschätzungen von 719 Millionen Dollar. Bereinigt um politische Werbeausgaben wuchs der Umsatz sogar um 22 Prozent im Jahresvergleich. Das bereinigte EBITDA erreichte 317 Millionen Dollar, was einer Marge von rund 43 Prozent entspricht.

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CEO Jeff Green zeigte sich zufrieden: "Q3 war ein weiteres starkes Quartal für The Trade Desk. Unser Momentum wird durch neue Produktinnovationen auf unserer Kokai-Plattform befeuert."

Doch dann der Dämpfer: Die Kapitalausgaben schossen im dritten Quartal auf 70 Millionen Dollar hoch – fast so viel wie in der gesamten ersten Jahreshälfte zusammen (110 Millionen Dollar). Diese drastische Steigerung weckte Sorgen über künftige Margen und den freien Cashflow. Die Aktie sackte prompt ab.

Connected TV und Kokai als Wachstumstreiber

The Trade Desk setzt stark auf Connected TV (CTV), das mittlerweile den am schnellsten wachsenden Kanal darstellt. Videoinhalte inklusive CTV machen bereits rund 50 Prozent des Geschäfts aus. Die hauseigene Kokai-Plattform wird inzwischen von 85 Prozent der Kunden als Standard genutzt – mit beeindruckenden Ergebnissen: 58 Prozent bessere Kosten pro erreichter Person und 94 Prozent höhere Klickraten im Vergleich zur Vorgängerplattform Solomar.

Hinzu kommen strategische Partnerschaften, etwa mit DIRECTV für eine maßgeschneiderte Version des Ventura-TV-Betriebssystems. Das Unternehmen hält auch seine Kundenbindungsrate von über 95 Prozent – ein Wert, den es seit elf Jahren nicht unterschritten hat.

Aktienrückkäufe trotz steigender Ausgaben

Trotz der wachsenden Investitionen zeigt sich das Management großzügig gegenüber Aktionären. Im dritten Quartal flossen 310 Millionen Dollar in Aktienrückkäufe, seit 2023 summiert sich das Volumen auf knapp zwei Milliarden Dollar. Im Oktober genehmigte der Vorstand ein weiteres Rückkaufprogramm über 500 Millionen Dollar.

Mit 1,4 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln und ohne Schulden steht The Trade Desk finanziell solide da. Die Frage bleibt jedoch: Wie lange können hohe Infrastrukturausgaben und Aktienrückkäufe parallel laufen, ohne die Profitabilität zu belasten?

Ausblick: Kampf um Marktanteile

Für das vierte Quartal 2025 stellt das Unternehmen einen Umsatz von mindestens 840 Millionen Dollar in Aussicht – über den Erwartungen von 832 Millionen Dollar. CEO Green sieht Chancen in den kartellrechtlichen Problemen von Google: "Es gibt kein Szenario, in dem Google sich nicht bis zu einem gewissen Grad vom offenen Internet zurückzieht."

Ob die massiven Investitionen in die Infrastruktur The Trade Desk langfristig einen Wettbewerbsvorteil verschaffen oder die Margen dauerhaft unter Druck setzen, wird sich zeigen. Analysten bleiben mehrheitlich optimistisch – mit einem durchschnittlichen Kursziel von 72 Dollar läge das Potenzial bei rund 68 Prozent. Der nächste Lackmustest folgt im Februar 2026 mit den Zahlen zum Schlussquartal.

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