Während die einen auf die nächste Rally setzen, schlagen andere Alarm: Die Tilray-Aktie steckt in einem klassischen Zerrbild. Einerseits feuert die jüngste Analysten-Herabstufung auf "Strong Sell" deutliche Warnschüsse ab. Andererseits zeigt der Markt mit einem überraschenden Anstieg der Call-Optionen ungebrochene Spekulationslust. Wer hat recht – die professionellen Bewerter oder die risikofreudigen Trader?

Analysten schlagen Alarm

Die Forschungsplattform Wall Street Zen hat das Rating für Tilray am Wochenende überraschend auf "Strong Sell" gesenkt. Damit positioniert sie sich deutlich pessimistischer als der bisherige Analystenkonsens, der bei "Hold" lag. Nur einer von vier beobachteten Analysten hatte zuvor eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen. Die Herabstufung kommt nicht aus heiterem Himmel: Bereits im April verfehlte das Cannabis-Unternehmen sowohl die Gewinn- als auch die Umsatzerwartungen.

Optionsmarkt erzählt eine andere Geschichte

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Doch der Markt scheint die Warnsignale zu ignorieren – zumindest vorerst. Am Freitag legte die Aktie noch einmal 4,1% zu, begleitet von einem Handelsvolumen, das deutlich über dem Durchschnitt lag. Noch auffälliger: Die Zahl der gekauften Call-Optionen schnellte um satte 188% nach oben. Offenbar setzt eine beträchtliche Anzahl von Tradern darauf, dass der Titel kurzfristig weiter steigen könnte – ein klarer Widerspruch zur düsteren Analysteneinschätzung.

Die Diskrepanz könnte kaum größer sein: Hier die kühlen Zahlen der Quartalsbilanz und die warnenden Stimmen der Analysten, dort die ungebrochene Spekulationslust an den Märkten. Für Anleger stellt sich die Frage: Ist die jüngste Erholung nur eine Falle – oder sehen die Trader etwas, was die Analysten übersehen?

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