Das Cannabis-Unternehmen setzt seinen internationalen Expansionskurs fort und dringt erstmals in den lateinamerikanischen Markt vor. Doch die Börse reagiert verhalten – die Aktie gab gestern 1,7% nach. Kann die neue Strategie die jüngste Gewinnwende untermauern?

Joint Venture sichert sich Lizenz in Panama

Tilray Medical, die Medizinalcannabis-Sparte des Unternehmens, gab gestern ein Joint Venture mit Top Tech Global Inc. bekannt. Die neu gegründete Einheit "Solana Life Group" erhielt bereits eine Medizinalcannabis-Lizenz von der nationalen Arzneimittelbehörde Panamas.

Diese Lizenz berechtigt zur:
- Kultivierung von medizinischem Cannabis
- Herstellung und Import/Export
- Vertrieb und Verkauf im Land

Der Schritt markiert Tilrays ersten Eintritt in den lateinamerikanischen Markt und erweitert die bereits bestehende Präsenz in über 20 Ländern.

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Gewinnwende stützt Expansion

Die Panama-Offensive kommt nur wenige Tage nach starken Quartalszahlen. Am 9. Oktober meldete Tilray überraschend schwarze Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 – ein deutlicher Kontrast zu den Verlusten des Vorjahres.

Die Kennzahlen im Detail:
- Rekordumsatz von 209,5 Millionen Dollar (+5% zum Vorjahr)
- Nettogewinn von 1,5 Millionen Dollar (Vorjahr: deutlicher Verlust)
- Operativer Cashflow-Verbrauch auf nur 1,3 Millionen Dollar reduziert

Börse reagiert zurückhaltend

Trotz der Expansionsnachricht schloss die Tilray-Aktie gestern bei 1,69 Dollar – ein Minus von 1,7%. Nach dem Kurssprung um über 22% direkt nach den Quartalszahlen und einem 52-Wochen-Hoch von 2,32 Dollar am 9. Oktober folgt nun die Konsolidierung.

Analysten von Haywood Capital Markets bestätigten ihre "Hold"-Einstufung und bewerteten die Q1-Ergebnisse als "weitgehend den Erwartungen entsprechend". Das Management bekräftigte die Prognose für ein bereinigtes EBITDA zwischen 62 und 72 Millionen Dollar für das Gesamtjahr 2026.

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