Die Tilray-Aktie erlebte eine dramatische Woche voller Höhen und Tiefen. Während überraschende Gewinnzahlen die Aktie zunächst um 22 Prozent nach oben katapultierten, folgte am Freitag der brutale Absturz um 18 Prozent. Grund: Eine angekündigte Kapitalerhöhung schürte sofort Verwässerungsängste bei den Anlegern.

Der Gewinn-Schock am Donnerstag

Am Donnerstag sorgte Tilray für eine echte Überraschung: Das Cannabis- und Konsumgüterunternehmen meldete für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 einen Nettogewinn von 1,5 Millionen US-Dollar. Ein drastischer Kontrast zum Verlust von 34,7 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Analysten hatten weiterhin rote Zahlen erwartet.

Auch beim Umsatz überzeugte das Unternehmen: Mit rund 210 Millionen Dollar Quartalsumsatz - ein Plus von 5 Prozent - übertraf Tilray die Konsensschätzungen. Das bereinigte EBITDA kletterte um 9 Prozent auf 10,2 Millionen Dollar. Die Märkte reagierten euphorisch auf die unerwartete Profitabilität.

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Kapitalerhöhung zerstört die Party

Doch die Freude währte nur kurz. Am Freitag reichte Tilray bei der SEC Unterlagen ein, die eine potenzielle Aktienausgabe im Wert von bis zu 51,6 Millionen Dollar ankündigten. Zusätzlich könnte ein Großaktionär weitere 8,6 Millionen Aktien verkaufen.

Die Reaktion war verheerend:
* Tilray-Aktie an der NASDAQ: -18,1 Prozent bei hohem Handelsvolumen
* Toronto-notierte Aktien: -12,6 Prozent
* Alle Donnerstags-Gewinne wieder zunichte gemacht

Timing wirft Fragen auf

Das Timing der Kapitalerhöhung scheint kein Zufall zu sein. Das Management nutzte offenbar den kursgetriebenen Momentum nach den starken Quartalszahlen für die Finanzierungsrunde. Mit 265 Millionen Dollar Cash und einer deutlich reduzierten Nettoverschuldung hatte Tilray eigentlich eine solide Bilanz präsentiert.

Für das laufende Geschäftsjahr bestätigte das Unternehmen seine Prognose für ein bereinigtes EBITDA zwischen 62 und 72 Millionen Dollar. Ob die Anleger nach diesem Vertrauensbruch aber noch an die Wachstumsstory glauben, bleibt fraglich.

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