Der Cannabis-Produzent Tilray sorgt für Verwirrung bei Anlegern. Während der heimische kanadische Markt praktisch stillsteht, treibt ein einziger Hoffnungsschimmer aus den USA die Aktie nach oben. Doch kann pure Spekulation über eine mögliche Neueinstufung von Cannabis wirklich die schwachen Fundamentaldaten übertünchen?

Kanada enttäuscht auf ganzer Linie

Die jüngsten Daten aus Kanada zeichnen ein ernüchterndes Bild: Der nationale Cannabis-Umsatz stieg im Juni um magere 0,2 Prozent auf 480,2 Millionen kanadische Dollar. Besonders schmerzhaft für Tilray: In der wichtigen Provinz Ontario brachen die Verkäufe sogar um 3,4 Prozent ein. Nur British Columbia sorgte mit einem Plus von 12,6 Prozent für etwas Lichtblick.

Diese Stagnation zeigt, dass sich der kanadische Markt längst nicht mehr als Wachstumstreiber eignet. Die Märkte haben reinen Inlandswachstumsgeschichten bereits den Daumen gesenkt. Umso wichtiger wird die Frage: Was treibt dann die jüngste Rallye an?

USA-Reklassifizierung als Gamechanger

Die Antwort liegt jenseits der Grenze. Anleger setzen massiv auf eine mögliche Neueinstufung von Cannabis durch die US-Drogenvollzugsbehörde DEA – von Schedule I auf Schedule III. Diese scheinbar technische Änderung könnte zu einer finanziellen Revolution werden: Section 280E des US-Steuerrechts, die Cannabis-Unternehmen derzeit normale Betriebsausgaben-Abzüge verwehrt, würde ihre prohibitive Wirkung verlieren.

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Gemischte Bilanz trübt das Bild

Die Euphorie steht allerdings im Kontrast zu Tilrays eigenen Zahlen. Das Unternehmen meldete zwar überraschend einen bereinigten Gewinn von 2 Cent je Aktie im vierten Quartal 2025. Diesem Mini-Erfolg steht jedoch ein gewaltiger GAAP-Nettoverlust von 2,18 Milliarden Dollar für das Gesamtjahr gegenüber.

Diese Diskrepanz zwischen kleinem bereinigten Gewinn und massivem ausgewiesenem Verlust erschwert die Bewertung erheblich. Die Märkte scheinen den hohen Verlust zu ignorieren und setzen stattdessen auf das Potenzial der US-Regulierungsänderungen. Immerhin konnte Tilray mit über 256 Millionen Dollar Cash und deutlichen Schuldenrückzahlungen seine Bilanz stabilisieren.

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