Die Nervosität steigt spürbar an. Kurz vor der entscheidenden Bilanzvorlage im Dezember gerät das Papier des Industrieriesen unter die Räder und gibt wichtige charttechnische Verteidigungslinien auf. Während Anleger in Deckung gehen, sorgen neue Gerüchte um die Marinesparte und ungelöste Konflikte im Stahlgeschäft für zusätzliche Unsicherheit – droht jetzt der Rutsch unter die psychologisch wichtige 9-Euro-Marke?

Charttechnik schlägt Alarm

Zum Wochenausklang dominieren die Bären das Parkett. Die Aktie konnte sich dem allgemeinen Abwärtsstrudel nicht entziehen und notiert aktuell nur noch bei 9,06 Euro. Damit sendet der Chart ein deutliches Warnsignal: Der Kurs hat sich inzwischen signifikant von wichtigen Trendindikatoren entfernt.

Besonders schmerzhaft für Bullen ist der klare Abstand zum gleitenden 200-Tage-Durchschnitt, der aktuell bei 9,56 Euro verläuft. Dass die Aktie nun rund 5 Prozent unter dieser langfristigen Trendlinie notiert, werten technische Analysten oft als Indikator für anhaltende Schwäche. Auch kurzfristig fehlt die Dynamik, was der Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt (10,59 Euro) von über 14 Prozent unterstreicht. Es scheint, als fehle dem Titel aktuell jegliche Kaufkraft, um eine Gegenbewegung einzuleiten.

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Gerüchteküche und Stahl-Konflikt

Doch was drückt die Stimmung so massiv? Ein wesentlicher Belastungsfaktor sind neue Spekulationen rund um die ehemalige Marinesparte Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS). Marktbeobachter verweisen auf Berichte über Gespräche mit einer Kieler Nachbarwerft zwecks möglicher Kooperationen. Diese anhaltende Unklarheit über die endgültige Struktur der deutschen Werftenlandschaft verunsichert Investoren, die sich klare Verhältnisse wünschen.

Parallel dazu brodelt es im Kerngeschäft Stahl ("Steel Europe"). Der geplante Umbau gleicht einem Ritt auf der Rasierklinge:
* Kapazitätsabbau: Die Produktion soll von 11,5 auf 9 Millionen Tonnen sinken, um Überkapazitäten zu begegnen.
* Widerstand: Die IG Metall läuft Sturm gegen diese Pläne, was die Umsetzungskosten und den Zeitplan unkalkulierbar macht.
* Marktumfeld: Schwache Nachfrage aus der Autoindustrie und hohe Energiekosten drückten zuletzt massiv auf die Margen.

Showdown im Dezember

Die aktuelle Zurückhaltung der Marktteilnehmer ist als "Risk-Off"-Modus vor dem großen Termin zu werten. Am 9. Dezember 2025 legt CEO Miguel Ángel López Borrego die detaillierten Zahlen für das Geschäftsjahr 2024/2025 vor.

Historisch betrachtet neigt die Aktie vor solchen Terminen zu hoher Volatilität. Anleger fragen sich: Wie schnell greift das Sparprogramm "APEX"? Kann der Free Cashflow die Erwartungen erfüllen? Sollten die Zahlen enttäuschen oder der Ausblick vage bleiben, könnte die Unterstützung bei 9,00 Euro schnell fallen. Bis zum 9. Dezember dürfte die Unsicherheit der treibende Faktor bleiben.

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