Der deutsche Industriegigant schockt mit einem beispiellosen Sparkurs: 11.000 Arbeitsplätze sollen bis 2030 wegfallen - fast die Hälfte der gesamten Stahlbelegschaft. Während die Gewerkschaften zum "erbitterten Widerstand" aufrufen, fragen sich Anleger: Ist dieser radikale Schnitt der letzte Rettungsanker für den maroden Stahlriesen?

40 Prozent der Belegschaft vor dem Aus

Thyssenkrupp Steel Europe plant einen Personalabbau, der in der deutschen Industriegeschichte seinesgleichen sucht. 40 Prozent der aktuell 27.000 Mitarbeiter sind betroffen - ein dramatisches Signal für die Krise der deutschen Schwerindustrie. Die Maßnahmen im Detail:

  • 5.000 Stellen fallen bis 2030 durch Produktionsreduzierung und Verwaltungsstraffung weg
  • 6.000 weitere Arbeitsplätze werden durch Auslagerung oder Verkauf von Geschäftsbereichen abgebaut
  • Personalkosten sollen um durchschnittlich 10 Prozent gesenkt werden

Hinter dem drastischen Schritt stehen massive Wettbewerbsprobleme: Billigimporte aus Asien und explodierende Energiekosten in Deutschland machen dem Unternehmen das Leben schwer.

Produktion wird massiv zurückgefahren

Doch nicht nur die Belegschaft schrumpft - auch die Stahlproduktion wird radikal reduziert. Von aktuell 11,5 Millionen Tonnen pro Jahr soll die Kapazität auf nur noch 8,7 bis 9 Millionen Tonnen schrumpfen. Eine schmerzhafte Anpassung an die Überkapazitäten im europäischen Stahlmarkt.

Kann diese doppelte Reduktion den Konzern retten? Die finanzielle Lage spricht eine deutliche Sprache: Allein im Geschäftsjahr 2023/24 verbuchte Thyssenkrupp einen Nettoverlust von 1,5 Milliarden Euro - und die Stahlsparte war in vier der letzten fünf Jahre operativ verlustbringend.

IG Metall kündigt "erbitterten Widerstand" an

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Die Gewerkschaften reagieren mit blankem Entsetzen. Die IG Metall bezeichnet die Pläne als "Katastrophe" für die Beschäftigten und bereitet sich auf harte Auseinandersetzungen vor. Derzeit laufen bereits heikle Verhandlungen zwischen Unternehmensführung und Arbeitnehmervertretern.

Doch Thyssenkrupp steht mit seinen Problemen nicht alleine da. Der Konzern reiht sich ein in eine traurige Liste deutscher Industriegrößen:

  • Volkswagen plant Werksschließungen in Deutschland
  • Ford kündigt 4.000 Stellenstreichungen in Europa an
  • Bosch will ab 2027 5.500 Arbeitsplätze abbauen

Abspaltung der Stahlsparte als Rettungsanker?

Parallel zum Personalabbau treibt der Mutterkonzern die Verselbstständigung der Stahlsparte voran. Die tschechische EP Group hält bereits 20 Prozent der Anteile an Thyssenkrupp Steel und plant eine Aufstockung auf 50 Prozent.

Für Anleger bedeutet dies eine fundamentale Neuausrichtung: Der Konzern will sich von verlustbringenden Geschäften trennen und sich auf profitable Segmente konzentrieren. Doch die drastischen Maßnahmen zeigen vor allem eines - das Ausmaß der strukturellen Probleme in der deutschen Stahlindustrie ist größer denn je.

Die Thyssenkrupp Aktie bleibt damit ein hochriskantes Investment, dessen Zukunft maßgeblich vom Erfolg dieses radikalen Umbaus abhängt. Die Frage ist nicht ob, sondern wie tief die Wunden dieses Kahlschlags wirklich gehen.

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