Die Deutsche Bank Research belässt Thyssenkrupp bei "Hold" mit einem Kursziel von 10 Euro - eine eher verhaltene Einschätzung just zu dem Zeitpunkt, an dem die Politik endlich Hilfe für die kriselnde Stahlbranche verspricht. Können die angekündigten Maßnahmen den Abwärtstrend der Aktie stoppen?

Politische Rettungsversuche nehmen Fahrt auf

Am 6. November findet der große Stahlgipfel im Kanzleramt statt. Kanzler Friedrich Merz hat Vertreter der Stahlbranche sowie Ministerpräsidenten aus NRW, Niedersachsen, Brandenburg und dem Saarland eingeladen. Vizekanzler Lars Klingbeil fordert bereits im Vorfeld ein "vollständiges Ende aller Stahlimporte aus Russland" und kritisiert scharf, dass Stahlbrammen aus russischer Produktion weiterhin von den Sanktionen ausgenommen sind.

Die geplanten Hilfsmaßnahmen sind durchaus beachtlich: Die EU-Kommission will die Menge für zollfreie Stahlimporte nahezu halbieren und den Zollsatz für darüber hinausgehende Importe auf 50 Prozent verdoppeln. Zusätzlich arbeitet die Bundesregierung an einem staatlich subventionierten Industriestrompreis.

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Perfekter Sturm trifft die Branche

Doch die Herausforderungen für Thyssenkrupp sind gewaltig. Die Krise in der Automobilindustrie als wichtigstem Abnehmer drückt auf die Nachfrage. Gleichzeitig belasten gestiegene Energiepreise, Billigimporte aus China und die enormen Kosten für den klimafreundlichen Umbau der Produktion die Margen.

Erschwerend kommen hohe US-Zölle auf Stahlimporte hinzu, die dem Exportgeschäft zusetzen. Die Kombination dieser Faktoren hat den Stahlriesen in eine der schwierigsten Phasen seiner Unternehmensgeschichte geführt.

Zeitfenster wird knapper

Die SPD mahnt zu Recht, dass der Stahlgipfel "kein Einzelereignis bleiben" dürfe. Dirk Wiese, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion, fordert konkrete Lösungen bei Energiekosten und eine "klare Haltung gegenüber Ländern, die die Regeln der WTO systematisch verletzen" - ein Seitenhieb auf China.

Das Analyst-Rating der Deutschen Bank mit dem Kursziel von 10 Euro deutet immerhin auf eine mögliche Erholung im vierten Quartal hin. Ob jedoch die politischen Ankündigungen ausreichen, um die strukturellen Probleme zu lösen, bleibt fraglich. Die Zeit drängt - für Thyssenkrupp und die gesamte deutsche Stahlindustrie.

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