Der Sanierungsvertrag ist unter Dach und Fach. Thyssenkrupp Steel und die IG Metall haben sich auf die letzten Details zum Interessenausgleich und Sozialplan geeinigt. Damit kann der drastische Umbau des größten deutschen Stahlkonzerns beginnen – und der hat es in sich.

Die Zahlen sind brutal: Rund 11.000 Stellen sollen bis 2030 wegfallen. Das entspricht etwa 40 Prozent der Belegschaft. Ausgangspunkt ist der September 2024 mit rund 27.000 Beschäftigten. Durch einen Einstellungsstopp liegt die Zahl bereits jetzt unter 26.000. Der Stellenabbau erfolgt über drei Wege: Etwa 5.000 Jobs fallen beim eigenen Personal weg, 4.000 durch Ausgliederungen von Konzernbereichen und weitere durch die Trennung von Stellen bei Firmen wie HKM (Hüttenwerke Krupp Mannesmann).

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Produktion wird zusammengestrichen

Parallel dazu kappt Thyssenkrupp Steel die Produktionskapazität massiv. Von aktuell 11,5 Millionen Tonnen pro Jahr soll die Menge auf 8,7 bis 9 Millionen Tonnen schrumpfen. Der Grund: Überkapazitäten und niedrige Preise am Weltmarkt setzen dem Konzern zu. Die asiatische Billigkonkurrenz macht dem deutschen Traditionsunternehmen das Leben schwer.

Die Finanzierung für den Restrukturierungszeitraum bis Ende September 2030 steht. Über die genauen Konditionen der Abfindungen und Altersteilzeit-Regelungen wurde Vertraulichkeit vereinbart. Der Sanierungstarifvertrag läuft bis September 2030.

Grüner Stahl als Hoffnungsträger?

Investiert wird trotz des harten Sparkurses. Am Standort Duisburg entsteht eine Direktreduktionsanlage für die Herstellung von grünem Stahl. Stahlchefin Marie Jaronie zeigt sich kämpferisch: "Unser Ziel ist ganz klar: Wir wollen langfristig eine Spitzenposition im europäischen Wettbewerb einnehmen." Die Voraussetzungen dafür seien jetzt geschaffen.

Personalchef Wilfried von Rath spricht Klartext: "Wir müssen auch offen und ehrlich sagen: Wir werden viele Stellen abbauen und harte Einschnitte vornehmen. Wir tun dies, um wettbewerbsfähiger zu werden und möglichst viele Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern."

Anleger bleiben skeptisch

Die Börse honoriert die Einigung nicht. Die Aktie verlor am Montag 4,7 Prozent und rutschte zeitweise auf 9,00 Euro. Trotz aller Vereinbarungen bleiben offenbar Zweifel, ob der Konzern den Turnaround schafft. Der Liefervertrag mit HKM wurde bereits im April zum Jahresende 2032 gekündigt. Derzeit laufen Gespräche mit den anderen HKM-Gesellschaftern Salzgitter und Vallourec über die nächsten Schritte.

IG-Metall-Bezirksleiter Knut Giesler nennt die Vereinbarungen "an vielen Stellen schmerzhaft", betont aber: Sie würden Beschäftigten und Unternehmen Sicherheit für die notwendige Transformation geben. Aufsichtsratschefin Ilse Henne sieht ein "sehr gutes Signal für den Stahl und für die ganze Region".

Der Restrukturierungsprozess startet jetzt unmittelbar. Ziel: schnelle Effizienzsteigerungen und wettbewerbsfähigere Kostenstrukturen. Ob das reicht, um den Abwärtstrend zu stoppen, muss sich zeigen.

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