Teslas Zukunftsgeschichte bleibt intakt, doch auf der Aktionärsseite ziehen sich gleich mehrere prominente Unterstützer ein Stück zurück. Insider-Verkäufe und Umschichtungen eines langjährigen Großfans wie ARK Invest sorgen für Unruhe, während operative Daten auf nachlassende Dynamik im Kerngeschäft hinweisen. Für viele Anleger stellt sich damit die Frage, wie stabil der aktuelle Bewertungsaufschlag noch ist.

Gemischte Signale trotz festerem Kurs

Am Freitag legte die Aktie zum Wochenschluss leicht zu und schloss bei 390,60 €. Auf Sicht von einem Monat ergibt sich damit ein solider Anstieg, gleichzeitig liegt der Kurs aber noch spürbar unter dem 52‑Wochen-Hoch und deutlich über den langfristigen Durchschnitten – ein Bild, das eher nach einer volatil überhitzten als nach einer entspannten Lage aussieht.

Im Hintergrund kippt die Stimmung: Meldepflichtige Transaktionen zeigen, dass zentrale Figuren rund um Tesla Positionen abbauen. Parallel mehren sich Hinweise, dass das Wachstum im Kerngeschäft Elektroautos vor allem in den USA an Tempo verliert. Diese Kombination aus technischen Überhitzungssignalen (RSI bei über 70) und schwächeren Fundamentaldaten verstärkt die Sensibilität für jede negative Nachricht.

Kimbal Musk kassiert Kasse

Besonders viel Aufmerksamkeit zieht ein größerer Verkauf aus dem engsten Tesla-Umfeld auf sich. Aus frischen US‑Börsenunterlagen (SEC) geht hervor, dass Kimbal Musk, Aufsichtsrat und Bruder von CEO Elon Musk, einen umfangreichen Paketverkauf vorgenommen hat.

Die Eckdaten:

  • Verkaufte Stücke: 56.820 Tesla-Aktien
  • Gegenwert: rund 25,6 Mio. US‑Dollar
  • Zeitpunkt: Verkäufe im Wochenverlauf, Meldung am Freitag

Zusätzlich hat Kimbal Musk über 15.000 Aktien an einen sogenannten Donor-Advised Fund gespendet. Solche Transaktionen können durchaus private oder steuerliche Gründe haben. Dennoch gilt: Wenn ein Board-Mitglied in dieser Größenordnung verkauft, werten Marktbeobachter das häufig als Hinweis, dass intern zumindest kein unmittelbarer Unterbewertungsdruck gesehen wird – zumal die Aktie weiterhin mit hohen Bewertungskennzahlen gehandelt wird.

ARK Invest zieht sich ein Stück zurück

Parallel dazu signalisiert auch die institutionelle Seite Zurückhaltung. Cathie Woods ARK Invest, lange einer der prominentesten und lautesten Tesla-Unterstützer, hat seine Position in mehreren ETFs reduziert.

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Laut den Daten vom Freitag:

  • Verkauf: 87.993 Tesla-Aktien durch ARK-Fonds
  • Transaktionsvolumen: etwa 39,3 Mio. US‑Dollar
  • Verwendung der Mittel: Umschichtung in andere Technologie- und Fintech-Werte wie Robinhood und Block

Bemerkenswert ist weniger die absolute Größe, als der Richtungswechsel: Statt Kursrückgänge zum Nachkaufen zu nutzen, nimmt ARK Gewinne mit und verlagert Kapital. Das deuten viele als taktische Neubewertung des Chance-Risiko-Profils. Für Privatanleger, die ARK als Gradmesser für Wachstumsstories sehen, ist das ein durchaus beachtliches Signal.

Absatzschwäche in wichtigen Märkten

Abseits der Kapitalmarktseite kommen belastende Impulse aus dem operativen Geschäft. Daten von Cox Automotive zufolge ist Teslas Verkaufsdynamik in den USA im November deutlich abgeflaut. Die Schätzungen sprechen von einem Niveau nahe einem Vierjahres-Tief für diesen Monat.

Die Kernaussagen:

  • USA: Die November-Verkäufe sollen im Jahresvergleich klar rückläufig gewesen sein.
  • Europa: In Ländern wie Schweden und Dänemark wird von einem kräftigen Rückgang der Neuzulassungen berichtet, während Wettbewerber Boden gutmachen.
  • Marktanteil: In den USA soll Teslas Marktanteil im Elektrosegment leicht gestiegen sein – allerdings nur, weil der gesamte EV-Markt noch stärker geschrumpft ist als Teslas eigene Auslieferungen.

Damit verschiebt sich der Blick: Statt reiner Wachstumsstory rückt stärker die Frage nach der Widerstandsfähigkeit der Nachfrage in einem abkühlenden Gesamtmarkt in den Fokus.

Analysten werden vorsichtiger

Die Mischung aus Insider-Verkäufen, institutionellen Umschichtungen und schwächeren Absatzdaten liefert Skeptikern neue Argumente. Analysten verweisen auf die „tragische Algebra“ aus hoher aktienbasierter Vergütung und Bewertungsprämien, die stark von künftigem Wachstum abhängen.

Gene Munster von Deepwater Asset Management rechnet damit, dass die Auslieferungszahlen im kommenden Jahr unter den aktuellen Markterwartungen bleiben könnten. Damit würde der Spielraum kleiner, Enttäuschungen bei Volumen oder Margen noch mit einer ambitionierten Bewertung zu rechtfertigen.

Gleichzeitig bleibt der Investment-Case zweigeteilt: Auf der einen Seite steht die langfristige Story rund um KI, Robotik und autonome Systeme. Auf der anderen Seite steht die aktuelle Realität nachlassender Fahrzeugverkäufe in mehreren Kernmärkten. Diese Diskrepanz sorgt für die derzeit hohe Schwankungsanfälligkeit der Aktie.

Fazit: Bewertung im Belastungstest

Unterm Strich ist Tesla weiterhin hoch bewertet, während zentrale Unterstützer – von Kimbal Musk bis ARK Invest – Positionen reduzieren und operative Daten eine Abkühlung im Kerngeschäft signalisieren. Kurzfristig dürfte der Kurs daher stark davon abhängen, ob Tesla mit den nächsten Auslieferungs- und Quartalszahlen den Wachstumszweifel trotzen kann oder ob sich die vorsichtigeren Szenarien der Analysten durchsetzen.

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