Tesla Aktie: Hohes Niveau
Tesla bleibt kurz vor Jahresschluss nahe am 52‑Wochenhoch, trotz einer neuen Sicherheitsuntersuchung in den USA und gemischter Signale zu den anstehenden Q4‑Auslieferungen. Gleichzeitig rückt ein technischer Engpass beim aktuellen Full Self‑Driving‑Update (FSD v14) die Lücke zwischen hoher KI‑Bewertung und dem Autogeschäft in den Fokus. Wie stabil ist das Vertrauen in die ambitionierten Robotaxi‑ und KI‑Pläne?
Regulierung und Analysten-Spannung
Die Aktie notiert heute im Bereich zwischen 476 und 491 US‑Dollar, die Marktkapitalisierung liegt bei rund 1,61 Billionen US‑Dollar. Die Bewertung bleibt damit sehr ambitioniert, während regulatorischer Druck und widersprüchliche Analystenkommentare die Stimmung bremsen.
Die US‑Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat eine neue Defektuntersuchung (DP25002) eingeleitet. Betroffen sind rund 179.000 Model‑3‑Fahrzeuge des Jahrgangs 2022. Auslöser ist eine Petition eines Besitzers aus Georgia, der 2023 in einem brennenden Auto eingeschlossen gewesen sein soll. Die Behörde untersucht nun Notfall‑Türöffner, die demnach „versteckt, nicht beschriftet und nicht intuitiv“ seien. Die Prüfung kommt zu bereits laufender Aufsicht über Teslas Autopilot‑Systeme hinzu.
Parallel dazu ziehen die Einschätzungen großer Häuser auseinander:
- Positiv: Die Deutsche Bank hat ihr Kursziel gestern von 470 auf 500 US‑Dollar angehoben. Begründung ist vor allem die stärkere „Robotaxi‑Story“ und die aus Sicht der Bank weiterhin tragende KI‑Bewertung. Canaccord Genuity hatte sein Ziel bereits zuvor auf 551 US‑Dollar erhöht.
- Zurückhaltend: UBS hat dagegen seine Prognose für die Auslieferungen im vierten Quartal auf rund 415.000 Fahrzeuge gesenkt. Das liegt klar unter der breiten Konsensschätzung von etwa 440.000 Einheiten und impliziert einen Rückgang der Auslieferungen um ungefähr 14 % gegenüber dem Vorjahr. Als Gründe nennt UBS Schwäche in Europa und Nordamerika.
Damit stehen optimistische Langfristnarrative um KI und Robotaxis kurzfristigen Risiken in Produktion und Nachfrage gegenüber.
FSD v14: Hardware-Grenze wird sichtbar
Auf technischer Seite sorgt die neue Version 14 von Full Self‑Driving für Diskussion. Das Update soll laut Berichten die Fahrdynamik verbessern und das System robuster gegenüber schlechtem Wetter machen. Gleichzeitig ist FSD v14 derzeit auf Fahrzeuge mit der neuesten Hardwaregeneration HW4 beschränkt.
Die große Flotte mit der älteren Hardware HW3 bleibt zunächst außen vor. Das wirft Fragen nach dem weiteren Upgrade‑Pfad für Millionen bereits ausgelieferter Fahrzeuge auf und stellt die langjährige Zusage auf die Probe, dass ältere Modelle allein über Software‑Updates den vollen Autonomie‑Funktionsumfang erreichen können.
KI-Prämie und Branchenumfeld
Teslas Bewertung reflektiert zunehmend den Blick der Märkte auf das Unternehmen als KI‑ und Robotik‑Plattform. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 324 signalisiert klar: Investoren zahlen nicht primär für ein traditionelles Autogeschäft.
Im Vergleich zur Branche fällt die Divergenz deutlich aus. Während Tesla nahe am Allzeithoch notiert, kämpfen klassische Hersteller mit Gegenwind. Porsche AG hat in dieser Woche von einer schwierigen Ertragslage berichtet, inklusive deutlicher Gewinnrückgänge – ein Hinweis auf das anspruchsvolle Umfeld für Premium‑Fahrzeuge, insbesondere im E‑Segment.
Auf der anderen Seite zeigt der reine E‑Auto-Konkurrent Rivian, dass der Markt selektiv wieder Risiko eingeht. Die Rivian‑Aktie liegt im Jahr 2025 rund 67 % im Plus. Getrieben wird dies vor allem durch Kostensenkungen und die anstehende Einführung der R2‑Modelle. Kapital scheint also gezielt in ausgewählte Wachstumsstories im EV‑Sektor zurückzufließen.
Ein Treiber der Tesla‑Story ist zudem der strategische Schwenk von CEO Elon Musk in Richtung KI und Robotik. Seine jüngsten Aussagen, wonach KI und Roboter zweistellige Wachstumsraten des US‑BIP ermöglichen könnten, stützen die Fantasie rund um den humanoiden Roboter „Optimus“ und künftige Robotaxi‑Erlöse. Das hilft dem Markt, kurzfristige Zyklen im Autogeschäft auszublenden.
Ausblick: Q4-Zahlen und Kursmarken
Im Fokus steht nun die erste Januarwoche 2026, wenn Tesla die Auslieferungs‑ und Produktionszahlen für das vierte Quartal vorlegt.
Wichtige Punkte:
- Q4‑Auslieferungen: Der Markt dürfte jede Zahl deutlich unter 415.000–420.000 Fahrzeugen klar negativ werten – insbesondere vor dem Hintergrund der bereits reduzierten UBS‑Schätzung. Ein Ergebnis über dieser Spanne könnte die Aktie in Richtung der psychologisch wichtigen Marke von 500 US‑Dollar treiben.
- Technische Lage: Charttechnisch konsolidiert der Titel derzeit über der 50‑Tage‑Linie bei rund 443 US‑Dollar und klar oberhalb der 200‑Tage‑Linie um 355 US‑Dollar. Fällt der Kurs unter die Unterstützungszone um 475 US‑Dollar, wäre ein Rücksetzer in den Bereich um 440 US‑Dollar möglich, vor allem wenn sich die NHTSA‑Untersuchung ausweitet oder die Q4‑Zahlen enttäuschen.
- Analystenbild: Aktuell stufen etwa 41 % der Analysten die Aktie mit „Kaufen“ ein, eine ähnlich große Gruppe votiert für „Halten“. Damit bleibt die Einschätzung zur Tragfähigkeit der KI‑Prämie für 2026 klar gespalten und macht die anstehenden Auslieferungszahlen zu einem wichtigen Test für die aktuelle Bewertung.
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