Tesla-Aktie: ERWISCHT!

Es ist eine Nachricht, die Elon Musk und seine Aktionäre mitten in einer Phase neuer Rekordhochs eiskalt erwischt. Ein kalifornischer Verwaltungsrichter hat am Dienstagabend (Ortszeit) entschieden, dass Tesla seine Kunden über Jahre hinweg gezielt in die Irre geführt hat. Der Vorwurf wiegt schwer: Begriffe wie „Autopilot“ und „Full Self-Driving“ (FSD) suggerierten eine Autonomie, die die Fahrzeuge technisch faktisch nicht leisten konnten.

Das 60-Tage-Ultimatum der Behörde

Die kalifornische Verkehrsbehörde DMV (Department of Motor Vehicles) fackelt nicht lange und droht mit drastischen Konsequenzen. Tesla droht ein 30-tägiges Verkaufsverbot sowie eine vorübergehende Aussetzung der Herstellerlizenz im wichtigsten US-Markt. Doch es gibt ein Hintertürchen: Der Vollzug wurde für 60 Tage ausgesetzt. In dieser Zeit hat Tesla die Chance, sein Marketing radikal anzupassen und die „irreführende Sprache“ von der Website und aus den Werbematerialien zu tilgen.

Ein Schlag zur Unzeit für die Robotaxi-Fantasie

Das Timing könnte kaum schlechter sein. Erst gestern erreichte die Tesla-Aktie ein neues Allzeithoch von über 480 US-Dollar, befeuert von der Hoffnung auf echte, fahrerlose Robotaxis, die bereits in Texas getestet werden. Das Urteil in Kalifornien erinnert die Anleger nun schmerzhaft daran, dass zwischen der visionären Zukunft und der regulatorischen Realität eine tiefe Kluft klafft. In Kalifornien, wo Tesla rund ein Drittel seiner US-Elektroautos absetzt, würde ein einmonatiger Verkaufsstopp die Auslieferungszahlen für das Jahresende massiv belasten.

Ausblick: Anpassung oder Eskalation?

Tesla-Anwälte argumentierten bislang vergeblich, dass die Begriffe durch die Meinungsfreiheit gedeckt seien. Doch die Richter folgten der Ansicht, dass der Verbraucherschutz hier Vorrang hat. Tesla wird vermutlich einlenken müssen – die Umbenennung von FSD in „FSD (Supervised)“ war bereits ein erster Schritt. Sollte Musk jedoch auf Konfrontationskurs gehen, droht im ersten Quartal 2026 ein beispielloser Stillstand für den Autobauer.