Der Chipsoftware-Riese Synopsys steht unter massivem Druck: Während die Integration des 35-Milliarden-Dollar-Kaufes von Ansys noch läuft, kündigt das Unternehmen einen radikalen Sparkurs an - und muss gleichzeitig eine Flut von Klagen von Aktionären abwehren. Droht dem Technologie-Vorreiter der Kontrollverlust?

Massenentlassungen nach Rekord-Übernahme

Die Zahlen sind drastisch: Rund 2.800 Mitarbeiter, fast 10 Prozent der Belegschaft, müssen gehen. Die Restrukturierung folgt auf den milliardenschweren Kauf des Engineering-Spezialisten Ansys, der im Juli diesen Jahres abgeschlossen wurde. Synopsys erwartet durch den Stellenabbau Kosten von 300 bis 350 Millionen Dollar - ein hoher Preis für die angestrebten "Effizienzsteigerungen".

Doch die Integration des Übernahmeriesen Ansys gestaltet sich offenbar schwieriger als erwartet. Die Entlassungswelle soll sich über die kommenden beiden Geschäftsjahre erstrecken und erst 2027 abgeschlossen sein - ein Indiz für die Komplexität der Fusion.

Klagewelle nach Quartalsdesaster

Die Probleme häufen sich: Nach enttäuschenden Quartalszahlen vom September rollt eine Klagewelle auf das Unternehmen zu. Der Vorwurf: Wertpapierbetrug. Anleger, die zwischen Dezember 2024 und September 2025 Aktien gekauft haben, können sich noch bis 30. Dezember als Hauptkläger registrieren.

Auslöser war das dritte Quartal 2025, das für Synopsys zum Albtraum wurde. Der Konzern verfehlte seine eigene Umsatzprognose klar und musste einen Gewinneinbruch von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Die Reaktion der Börse ließ nicht lange auf sich warten: Die Aktie stürzte um über 35 Prozent ab - ein historischer Verlust an einem einzigen Tag.

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Analysten zwischen Hoffnung und Skepsis

Trotz der jüngsten Turbulenzen zeigen sich einige Analysten erstaunlich optimistisch. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 556 Dollar und impliziert ein Aufwärtspotenzial von fast 20 Prozent. Von 21 beobachtenden Analysten empfehlen 14 sogar den "Strong Buy".

Doch diese Zuversicht steht im krassen Gegensatz zur realen Geschäftsentwicklung. Das wichtige Design-IP-Segment, das etwa ein Viertel des Umsatzes ausmacht, brach im dritten Quartal um 7,7 Prozent ein. Hinzu kommen die anhaltenden Herausforderungen in China durch Exportbeschränkungen und Probleme bei wichtigen Kunden.

Entscheidender Dezember steht bevor

Alles hängt nun am kommenden Quartalsbericht am 10. Dezember. Anleger erwarten klare Antworten: Läuft die Integration von Ansys nach Plan? Wie schnell wirken die Sparmaßnahmen? Und kann Synopsys seine Jahresprognose trotz aller Widrigkeiten halten?

Mit einem Börsenwert von 72 Milliarden Dollar und einem KGV von 27 wird dem Unternehmen viel zugetraut. Doch die Kombination aus Massenentlassungen, Klagen und Gewinneinbruch stellt die Glaubwürdigkeit des Managements auf eine harte Probe. Der Dezember wird zeigen, ob Synopsys die Krise meistert - oder ob der Absturz weitergeht.

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