Der Software-Gigant Synopsys hat erst kürzlich mit der 35-Milliarden-Dollar-Übernahme von Ansys für Aufsehen gesorgt. Doch die Partystimmung ist schnell verflogen: Das Unternehmen kündigte überraschend massive Stellenstreichungen an, die weltweit Tausende Mitarbeiter treffen. Anleger fragen sich nun, ob dies der notwendige Preis der Integration ist oder ob tiefere operative Probleme die Chip-Software-Schmiede belasten.

Teure Integration fordert Opfer

Die Kündigungswelle steht in direktem Zusammenhang mit dem Mega-Deal des Jahres. Um die Integration von Ansys zu stemmen und Investitionen gezielt in neue Wachstumsfelder umzulenken, setzt das Management den Rotstift an. Rund 2.000 Mitarbeiter – etwa 10 Prozent der gesamten Belegschaft – müssen gehen.

Dieser massive Umbau kommt das Unternehmen teuer zu stehen: Die Kosten für Abfindungen und Standortschließungen belaufen sich auf geschätzte 300 bis 350 Millionen Dollar. Der Prozess soll sich bis in das Geschäftsjahr 2027 ziehen, was zeigt, dass hier kein kurzes Pflaster aufgeklebt, sondern eine komplette Umstrukturierung vollzogen wird.

Juristisches Nachspiel droht

Als wäre der personelle Aderlass nicht genug, droht nun auch rechtlicher Ärger. Sammelklage-Kanzleien prüfen derzeit mögliche Verstöße gegen den „WARN Act“, ein US-Gesetz, das eine 60-tägige Vorwarnzeit bei Massenentlassungen vorschreibt. Besonders im Fokus steht der Standort Sunnyvale in Kalifornien, wo die Kommunikation gegenüber den betroffenen Mitarbeitern offenbar Fragen aufwirft. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, kämen zu den Restrukturierungskosten noch empfindliche Rechtsstreitigkeiten hinzu.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Synopsys?

Gegenwind aus China

Die internen Turbulenzen treffen auf ein ohnehin schwieriges Marktumfeld. Synopsys kämpft mit Exportbeschränkungen und einer spürbaren Abkühlung des Geschäfts in China. Dass die Umsatzerwartungen für das dritte Quartal bereits im September verfehlt wurden, passt ins Bild einer Branche, die trotz des KI-Booms unter geopolitischen Spannungen leidet.

Der Markt straft diese Unsicherheit gnadenlos ab: Die Aktie kämpft aktuell mit ihrem 52-Wochen-Tief und hat seit Jahresbeginn fast 30 Prozent an Wert eingebüßt.

Profis bleiben an Bord

Trotz der düsteren Nachrichtenlage gibt es einen stabilisierenden Faktor: Die "Smart Money"-Investoren halten bislang die Treue. Institutionelle Anleger kontrollieren fast 90 Prozent der Anteile, angeführt von Schwergewichten wie Vanguard und BlackRock. Diese massive Konzentration sorgt allerdings auch dafür, dass der Kurs extrem sensibel auf jede Bewegung dieser Großinvestoren reagiert.

Für Synopsys beginnt nun die entscheidende Bewährungsprobe. Das Management muss beweisen, dass der radikale Umbau die Synergien der Ansys-Übernahme tatsächlich heben kann, ohne das operative Geschäft im aktuellen Gegenwind abzuwürgen.

Synopsys-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Synopsys-Analyse vom 21. November liefert die Antwort:

Die neusten Synopsys-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Synopsys-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Synopsys: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...