Die Schweizer Großbank UBS schockt mit einer drastischen Neubewertung: Das Kursziel für Süss MicroTec stürzt von 40 auf 30 Euro ab – ein Kahlschlag von 25 Prozent. Grund für den Pessimismus ist eine dramatische Verschlechterung der Marktlage im Halbleiterausrüstungsbereich. Doch die wirklich brisante Frage lautet: Ist bei dem Technologiewert nach dem monatelangen Absturz bereits das Schlimmste eingepreist?

Investitionsstopp bei den Kunden

Die UBS-Analystin Madeleine Jenkins sieht schwarz für die kommenden Quartale. Der Grund ist ein massiver Einbruch bei den Kundeninvestitionen: Die Abnehmer von Süss MicroTec fahren ihre Kapazitätserweiterungen drastisch zurück. Das trifft den Spezialisten für Halbleiterfertigungsausrüstung hart, denn ohne neue Produktionsanlagen brauchen die Kunden auch keine neuen Maschinen.

Besonders betroffen sind zwei Kerngeschäfte des Unternehmens:

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  • Temporäre Bonder für Wafer: Diese Spezialgeräte werden für die Halbleiterproduktion benötigt
  • Reinigungslösungen für Fotomasken: Unverzichtbar für die präzise Chipherstellung

Die Nachfrage in diesen lukrativen Segmenten bricht regelrecht weg – ein Alarmsignal für die gesamte Geschäftsentwicklung.

2026 wird zum Problemjahr

Die Investitionsflaute entwickelt sich zur größten Bedrohung für Süss MicroTec. Was heute als Zurückhaltung beginnt, wird sich 2026 zu einem echten Wachstumsproblem auswachsen. Die UBS prognostiziert eine anhaltende Schwächephase, die deutlich länger dauern könnte als ursprünglich erwartet.

Paradox: Neutral trotz Kahlschlag

Hier wird es interessant: Trotz der vernichtenden Kurszielkürzung hält die UBS stur an ihrer "Neutral"-Einstufung fest. Die Begründung der Analysten ist verblüffend simpel: Die schlechten Nachrichten seien bereits im Kurs enthalten. Mit anderen Worten – der Markt hat die Krise schon vorweggenommen.

Die Aktie hat in den vergangenen zwölf Monaten über die Hälfte ihres Wertes verloren und steht aktuell auf dem 52-Wochen-Tief. Nach dieser dramatischen Korrektur sehen die UBS-Experten offenbar keinen Grund für Panikverkäufe mehr.

Bleibt die Frage: Haben die Pessimisten recht behalten, oder bietet sich hier eine Gelegenheit für mutige Schnäppchenjäger?

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