Süss MicroTec Aktie: Taiwan-Debakel!

Der Halbleiterausrüster Süss MicroTec steckt in der Klemme: Während CEO Burkhardt Frick von einem "insgesamt unbefriedigenden dritten Quartal" sprechen musste, belastet vor allem die neue Taiwan-Fabrik die Profitabilität massiv. Die Bruttogewinnmarge brach auf den niedrigsten Wert des Jahres ein – und die Anleger fragen sich: War die Expansion ein teurer Fehler oder zahlt sich die Investition bald aus?

Das Garchinger Unternehmen präsentierte am Mittwoch Zahlen, die auf den ersten Blick solide wirken: Der Umsatz kletterte um 15,1 Prozent auf 118,0 Millionen Euro. Doch hinter der Fassade offenbarten sich erhebliche Probleme. Die Margen sanken deutlich, und der Auftragseingang blieb schwach. Verantwortlich dafür sind nicht nur Nacharbeitskosten und eine ungünstige Produktmischung – sondern auch die 15 Millionen Euro teure Taiwan-Investition, die aktuell doppelte Mietkosten und Umzugsaufwendungen verursacht.

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Taiwan-Werk: Millioneninvestition belastet Profitabilität

Die Ende Oktober eröffnete Produktionsstätte in Zhubei sollte eigentlich der Wachstumstreiber werden. Auf 6.300 Quadratmetern Reinraumfläche will Süss MicroTec mittelfristig die Kapazitäten verdoppeln. Doch zunächst schlägt die Expansion voll auf die Bilanz durch:

  • Bruttogewinnmarge: Einbruch auf 33,1 Prozent im dritten Quartal (Vorjahr: 39,0 Prozent)
  • EBIT-Marge: Absturz auf 10,5 Prozent (Vorjahr: 16,9 Prozent)
  • Zusatzkosten: Doppelte Mieten und Umzugsaufwände belasten die Rentabilität
  • Guidance gesenkt: Bruttogewinnmarge für 2025 nur noch 35-37 Prozent erwartet (zuvor: 38-40 Prozent)

CFO Dr. Cornelia Ballwießer sprach offen von der "zusätzlichen finanziellen Belastung". Erste Tools aus der neuen Fertigung sollen zwar Anfang 2026 an Kunden gehen – doch bis dahin müssen Anleger durchhalten.

China-Schwäche trifft auf KI-Hoffnung

Erschwerend kommt hinzu: Der wichtige chinesische Markt schwächelt. Der Auftragseingang aus China sank in den ersten neun Monaten auf magere 18,5 Prozent des Gesamtvolumens – im Vorjahr waren es noch rund 30 Prozent. Insgesamt gingen die Bestellungen im dritten Quartal um 16,7 Prozent auf 70,0 Millionen Euro zurück.

Dennoch gibt es einen Hoffnungsschimmer: Das Segment Advanced Backend Solutions, das zwei Drittel des Konzernumsatzes beisteuert, erhielt solide 62,4 Millionen Euro an Aufträgen. Dabei geht es vor allem um Hightech-Produkte für High-Performance-Speicherchips und KI-Chip-Module. CEO Frick zeigt sich überzeugt: "Basierend auf konkreten Kundenanfragen erwarten wir jetzt eine sehr deutliche Belebung im vierten Quartal."

Analysten uneins: Kaufchance oder Risiko?

Die Einschätzungen der Experten könnten kaum unterschiedlicher ausfallen:

Optimisten:
- Deutsche Bank: Upgrade auf "Buy", Kursziel 40 Euro – verweist auf verbesserte AI-Geschäftsaussichten
- Berenberg: "Buy" bestätigt, aber Kursziel von 50 auf 37 Euro gesenkt

Pessimisten:
- DZ Bank: Rating "Sell", Kursziel nur 22 Euro – zweifelt an kurzfristiger Erholung

Die Aktie notiert aktuell bei 31,14 Euro und damit deutlich näher am 52-Wochen-Tief von 24,28 Euro als am November-Hoch von 53,60 Euro. Der Abstand zum Jahreshoch beträgt mittlerweile fast 42 Prozent.

Entscheidender November: Droht weitere Enttäuschung?

Am 17. November will das Management auf seinem Capital Markets Day neue mittelfristige Erwartungen präsentieren. Für 2026 sind bis zu fünf neue Produkteinführungen geplant, darunter ein Photomask-Cleaner und eine neue UV-Scanner-Generation. Doch die entscheidende Frage lautet: Kann Süss MicroTec im Schlussquartal tatsächlich die angekündigte "sehr deutliche Belebung" liefern – oder waren die optimistischen Töne verfrüht?

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Taiwan-Expansion als strategischer Schachzug oder als kostspieliger Fehltritt in die Unternehmensgeschichte eingeht. Bis die neue Fabrik profitabel läuft, dürfte die Aktie volatil bleiben.

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