Nach Monaten des Rückgangs und einer enttäuschenden Q3-Bilanz könnte sich das Blatt für SÜSS MicroTec nun wenden. Die Deutsche Bank stuft die Aktie von "Hold" auf "Buy" hoch – und begründet dies mit dem wohl stärksten Treiber unserer Zeit: Künstliche Intelligenz. Doch kann ausgerechnet der KI-Boom den angeschlagenen Halbleiter-Ausrüster retten? Oder ist die Euphorie verfrüht, wenn gleichzeitig Margen einbrechen und Aufträge ausbleiben?

Deutsche Bank: KI-Megatrend als Rettungsanker

Michael Kuhn von der Deutschen Bank sieht in SÜSS MicroTec einen idealen Profiteur des KI-Megatrends. Seine neue Kaufempfehlung vom Donnerstag erhöht das Kursziel von 36 auf 40 Euro. Die Begründung: Das Unternehmen sei optimal positioniert, um vom Wachstum durch Künstliche Intelligenz zu profitieren.

Die wichtigsten Argumente für das Upgrade:

  • CEO-Aussagen zur Branchenstimmung fallen deutlich optimistischer aus als in Vormonaten
  • Erwartung einer "sehr deutlich" verbesserten Auftragslage im Q4
  • Positiv verschobenes Risiko-Rendite-Profil
  • Warburg Research hält an "Buy" mit Kursziel 58 Euro fest

Doch was steckt wirklich hinter diesem plötzlichen Optimismus?

Q3-Zahlen offenbaren schmerzhafte Schwächen

Die am Mittwoch vorgelegten Quartalszahlen zeichnen ein zwiespältiges Bild. Während der Umsatz im dritten Quartal um 15,1% auf 118,0 Millionen Euro kletterte, brach der Auftragseingang regelrecht ein: Mit 70,0 Millionen Euro lag er 16,7% unter dem Vorjahr – ein Warnsignal.

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Noch alarmierender: die Margenentwicklung. Die Bruttomarge sackte von 39,0% auf 33,1% ab, die EBIT-Marge schrumpfte von 16,9% auf magere 10,5%. Das Management nennt als Gründe Nacharbeiten bei der Montage, eine ungünstige Produkt- und Kundenmischung sowie Kosten für den neuen Taiwan-Standort.

Nach neun Monaten steht zwar ein Umsatzplus von 30,2% auf 384,4 Millionen Euro zu Buche. Doch die Profitabilität bröckelt kontinuierlich: Bruttomarge bei 35,9% (Vorjahr: 39,6%), EBIT-Marge bei 14,1% (Vorjahr: 16,1%).

Management setzt auf Q4-Wende und Kostendisziplin

CEO Burkhardt Frick gibt sich trotz der Schwächen kämpferisch: "Basierend auf konkreten Kundenanfragen erwarten wir nun eine sehr deutliche Belebung im vierten Quartal." Diese Aussage war maßgeblich für den Kurssprung von zeitweise über 15% am Donnerstag verantwortlich.

CFO Dr. Cornelia Ballwießer kündigt strikte Kostendisziplin an. Die Ausgaben für Forschung, Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung sollen auch im Q4 unter 30 Millionen Euro bleiben. Zudem prüfe das Management zusätzliche Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Kostenstrukturen.

Die angepasste Guidance zeigt die Gratwanderung:

  • Umsatzprognose bestätigt: 470 bis 510 Millionen Euro
  • Bruttomarge gesenkt: 35 bis 37% (zuvor höher)
  • EBIT-Marge reduziert: 11 bis 13%

Kann die Taiwan-Expansion den Turnaround bringen?

Am 17. November wird das Unternehmen beim Capital Markets Day in Garching neue mittelfristige Ziele präsentieren. CEO Frick betont, die aktuellen Margenbelastungen würden die 2030-Ziele nicht gefährden. Mit der Ende Oktober eröffneten Produktionsstätte in Zhubei, Taiwan, sieht sich SÜSS MicroTec strategisch gut aufgestellt.

Die entscheidende Frage bleibt: Wird sich der von den Analysten beschworene KI-Boom tatsächlich in konkreten Aufträgen niederschlagen – oder war der Kurssprung nur eine kurze Verschnaufpause in einem längeren Abwärtstrend?

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