Strategy Aktie: Schwache Performance!
Strategy zieht bei seiner bisher aggressiven Bitcoin-Strategie vorerst die Handbremse. Statt weiterer großer Kryptokäufe steht nun der Aufbau eines massiven USD-Polsters im Mittelpunkt. Im Kern geht es darum, die nächsten Jahre finanziell abzusichern – ohne die Wette auf Bitcoin komplett aufzugeben. Wie passt dieser Schritt zur bisherigen Ausrichtung des Unternehmens?
Kapitalerhöhung und USD-Reserve
Zwischen dem 15. und 21. Dezember hat Strategy eine „at-the-market“-Kapitalerhöhung abgeschlossen und rund 4,535 Millionen Class-A-Aktien platziert. Nach Transaktionskosten flossen dem Unternehmen dabei etwa 747,8 Millionen US-Dollar zu.
Damit summieren sich die Barmittel auf rund 2,19 Milliarden US-Dollar, die das Management explizit als „USD-Reserve“ klassifiziert. Diese Mittel sind für die kommenden 12 bis 24 Monate vorgesehen, insbesondere für:
- Dividendenzahlungen auf Vorzugsaktien
- Zinszahlungen auf bestehende Verbindlichkeiten
- sonstige laufende Verpflichtungen
Damit vollzieht Strategy einen klaren Strategiewechsel: Statt überschüssiges Kapital wie bisher konsequent in Bitcoin umzulenken, wird nun Liquidität geparkt. Begründet wird dies indirekt mit der Marktunsicherheit – Bitcoin tut sich aktuell schwer, den Bereich um 90.000 US-Dollar nachhaltig zu überwinden.
Executive Chairman Michael Saylor bestätigte, dass der Bestand an Bitcoin unverändert bei 671.268 BTC liegt. Der gesamte Kaufpreis dieser Position beläuft sich auf rund 50,33 Milliarden US-Dollar, was einem durchschnittlichen Einstiegskurs von 74.972 US-Dollar je Bitcoin entspricht.
Bewertung und Marktlage
An der Börse steht die Aktie deutlich unter Druck. Gestern schloss der Titel bei 134,05 Euro und liegt damit rund 65 % unter dem 52‑Wochen-Hoch vom Juli. Auf Sicht von zwölf Monaten summiert sich das Minus auf über 58 %, gleichzeitig notiert die Aktie genau auf ihrem 52‑Wochen‑Tief.
Fundamental bleibt die Dimension der Krypto-Position jedoch enorm: Bei einem Bitcoin-Kurs um 90.000 US-Dollar ergibt sich für das Bitcoin-Portfolio ein Wert von über 60 Milliarden US-Dollar. Damit ist der rechnerische Wert der digitalen Vermögenswerte deutlich höher, als es eine klassische Aktienbewertung vermuten ließe.
Gerade dieser Abstand sorgt für Aufmerksamkeit: Der Kurs spiegelt derzeit einen Abschlag auf den inneren Wert (NAV) der Bitcoin-Bestände wider – untypisch für eine Aktie, die in der Vergangenheit meist mit Aufschlag gehandelt wurde. Der zuvor vollzogene 10:1-Aktiensplit im August 2024 hat zwar den Zugang für Privatanleger erleichtert, doch die nachfolgende Schwächephase im Kryptomarkt hat die Stimmung deutlich eingetrübt.
Die jüngsten Quartalszahlen unterstreichen die hohe Abhängigkeit vom Bitcoin-Kurs: Das Ergebnis wird stark durch Bewertungseffekte („mark-to-market“) der Krypto-Position geprägt. Mit der nun aufgebauten USD-Reserve von 2,19 Milliarden US-Dollar verfügt Strategy jedoch über ein erhebliches Polster, um auch längere Rücksetzer im Markt zu überstehen, ohne Bitcoin verkaufen zu müssen. Das Management spricht hier faktisch von einer „Festung“ in der Bilanz.
Strategiewechsel im historischen Kontext
Der aktuelle Verteidigungsmodus steht im klaren Kontrast zur Expansionsphase Ende 2024. Damals nutzte Strategy eine hoch bewertete Aktie, um weiteres Kapital aufzunehmen und zusätzliche Bitcoin – teils zu Kursen über 100.000 US-Dollar – zu erwerben. Heute dagegen dominiert der Gedanke, Volatilität auszuhalten, statt sie aktiv zu hebeln.
Die Pause bei neuen Käufen signalisiert einen Übergang in ein „higher-for-longer“-Volatilitätsumfeld: Man rechnet offenbar mit starken Schwankungen, will aber den Kern der Bitcoin-These von kurzfristigen Liquiditätszwängen entkoppeln. Indem Strategy mehrere Jahre an Zins- und Dividendenlast vorfinanziert, reduziert das Unternehmen das Risiko, in einer Schwächephase zu Notverkäufen gezwungen zu werden.
Im Vergleich zu anderen börsennotierten Bitcoin-Adoptern wie Metaplanet oder MARA Holdings fällt vor allem die schiere Größe auf: Mit über 671.000 BTC hält Strategy mehr als 3 % des gesamten Bitcoin-Angebots. Diese Dimension verleiht dem Unternehmen eine besondere Marktrelevanz – sowohl für Aktionäre als auch für den Kryptomarkt insgesamt.
Ausblick: Warten auf Q4-Zahlen
Kurzfristig richtet sich der Blick auf den nächsten Zahlenbericht für das vierte Quartal 2025, der im Februar 2026 erwartet wird. Dort dürfte das Management genauer erläutern, wie lange die Kaufpause bei Bitcoin gelten soll und unter welchen Bedingungen wieder aggressiver zugekauft wird.
Charttechnisch verweisen Marktbeobachter auf den Bereich um 155 bis 160 US-Dollar als zentrale Unterstützungszone für die Aktie. Ein nachhaltiger Rutsch darunter könnte aus ihrer Sicht den Weg zurück zu Tiefständen aus 2024 öffnen. Umgekehrt hätte ein klarer Ausbruch des Bitcoin-Kurses über 90.000 US-Dollar das Potenzial, den aktuellen Abschlag der Aktie auf den inneren Wert der Bestände deutlich zu verringern und das Bewertungsbild spürbar zu verändern.
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