Strategy setzt seinen radikalen Kurs in Richtung Bitcoin-Treasury unbeirrt fort. Mit einem weiteren Großkauf im Milliardenbereich und einem neu aufgebauten Liquiditätspuffer versucht das Unternehmen, die eigene Bilanz krisenfester zu machen – trotz hoher Verwässerung für bestehende Aktionäre. Spannend ist die Frage, ob dieser Balanceakt aus Krypto-Wette und Finanzengineering den jüngsten Kursdruck wirklich abfedern kann.

Neuer Bitcoin-Kauf und Reaktion am Markt

Zwischen dem 1. und 7. Dezember hat Strategy weitere 10.624 Bitcoin eingesammelt. Der durchschnittliche Kaufpreis lag bei rund 90.615 US-Dollar je Coin, das Gesamtvolumen bei etwa 962,7 Millionen US-Dollar. Insgesamt hält das Unternehmen damit inzwischen rund 660.624 Bitcoin und gehört zu den größten börsennotierten Haltern der Kryptowährung.

Die Meldung traf auf eine Erholung am Kryptomarkt und sorgte auch bei der Aktie für Rückenwind. Am Vortag schloss der Titel mit einem Plus, heute setzt sich die Stabilisierung fort. Bemerkenswert bleibt dennoch die Vorgeschichte: Auf Sicht von zwölf Monaten liegt die Aktie rund 55 % im Minus, seit Jahresbeginn sind es gut 45 %. Vom 52‑Wochen-Hoch ist der Kurs mit einem Abstand von knapp 60 % deutlich entfernt.

Bilanzstrategie: Cash-Polster und Verwässerung

Parallel zum Bitcoin-Ausbau hat Strategy seine Bilanzstruktur deutlich umgebaut. Das Management hat einen Cash-Puffer von 1,44 Milliarden US-Dollar aufgebaut, finanziert vor allem über die Ausgabe neuer Stamm- und Vorzugsaktien. Diese Liquiditätsreserve soll mindestens zwölf Monate lang Dividenden auf Vorzugsaktien und Zinszahlungen abdecken und damit das Risiko forcierter Verkäufe in schwachen Marktphasen reduzieren.

Für bestehende Aktionäre hat diese Strategie jedoch einen Preis. Die einfache Aktienanzahl ist seit Jahresanfang um rund 20 % gestiegen. Allein am 1. Dezember wurden etwa 8,2 Millionen neue Aktien ausgegeben. Dieses Kapital floss direkt in Bitcoin-Käufe und in den Cash-Puffer, hat aber die Verwässerungsdiskussion neu angeheizt und den Blick auf das Verhältnis von Kurs zu Net Asset Value (NAV) geschärft.

Wichtige Kennpunkte:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Strategy?

  • Neuer Cash-Puffer: 1,44 Mrd. US-Dollar
  • Zusätzliche Bitcoin: 10.624 Stück (ca. 962,7 Mio. US-Dollar)
  • Verwässerung: Aktienzahl seit Jahresbeginn ca. +20 %
  • Aktie handelt derzeit rund 18 % über dem vereinfachten Bitcoin-NAV je Aktie

Operative Zahlen und Bewertungsprämie

Operativ lieferte Strategy im dritten Quartal 2025 starke Zahlen. Der Gewinn je Aktie lag bei 8,42 US-Dollar und damit deutlich über der Konsensschätzung von minus 0,10 US-Dollar. Auch die Umsätze fielen mit 128,69 Millionen US-Dollar besser aus als die erwarteten 116,65 Millionen US-Dollar.

Trotz des Kursrückgangs notiert die Aktie nach diesen Entwicklungen weiter mit einem Aufschlag von etwa 18 % auf den vereinfachten Bitcoin-NAV pro Aktie. Genau diese Prämie steht im Zentrum vieler Analystendiskussionen: Sie reflektiert die Erwartungen an das Management, zusätzliche Bitcoin-Rendite zu heben – aber auch das Risiko der kreditfinanzierten, stark gehebelten Struktur.

Regulierung, Indizes und institutionelle Investoren

Die hohe Krypto-Quote der Bilanz ruft auch Indexanbieter auf den Plan. Strategy wehrt sich aktuell gegen einen Vorschlag von MSCI, Unternehmen mit signifikanten Digital-Asset-Beständen aus bestimmten Indizes auszuschließen. Am 10. Dezember appellierte das Management öffentlich an MSCI, „neutral“ zu bleiben und argumentierte, ein Ausschluss würde die Realität moderner Unternehmensbilanzen verzerren.

Trotz hoher Volatilität bleibt institutionelles Interesse sichtbar. State Street Corp hat seine Position im zweiten Quartal 2025 um 9,9 % ausgebaut und hält nun mehr als 5,4 Millionen Aktien im Wert von rund 2,2 Milliarden US-Dollar. Baird Financial Group erhöhte ihr Engagement im gleichen Zeitraum sogar um knapp 89 %. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass große Investoren die Strategie zumindest teilweise mittragen – trotz der deutlichen Kurskorrektur.

Ausblick: Zinsentscheid, Bitcoin-Preis und Chartmarken

Kurzfristig richtet sich der Blick auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank, die heute noch ansteht. Eine veränderte Erwartung an den künftigen Zinskurs könnte Risikoanlagen wie Bitcoin und damit auch Strategy bewegen.

Analysten sind in der Tendenz positiv gestimmt: Der Konsens liegt bei „Strong Buy“, der durchschnittliche 12‑Monats-Kurszielwert beträgt 497,29 US-Dollar und impliziert deutlichen Spielraum nach oben. Gleichzeitig haben einige Häuser ihren Ton zuletzt vorsichtiger gewählt und Ratings eher auf „Halten“ als auf „Kaufen“ angehoben. Begründet wird dies mit einer gesunkenen Bewertungsspanne, einem reduzierten Bitcoin-Jahresendziel (nun 85.000 bis 110.000 US-Dollar statt zuvor 150.000 US-Dollar) und dem nach wie vor bestehenden Hebelrisiko.

Charttechnisch bleibt das Tageshoch bei 197,98 US-Dollar aus der letzten Sitzung eine wichtige Marke. Ein nachhaltiger Ausbruch darüber – gestützt von stabilen oder steigenden Bitcoin-Kursen – wäre ein erstes Signal für eine mögliche Trendwende nach oben, während ein Rückfall in Richtung des jüngsten 52‑Wochen-Tiefs zeigen würde, dass der Markt die Bilanzoffensive des Managements noch nicht als ausreichende Absicherung honoriert.

Strategy-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Strategy-Analyse vom 10. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Strategy-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Strategy-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 10. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Strategy: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...