Standard Lithium hat diese Woche einen wichtigen Schritt für sein Großprojekt in Arkansas gemacht. Über eine Milliarde US-Dollar an unverbindlichen Finanzierungszusagen – das klingt nach Rückenwind, sorgt aber an der Börse zunächst für Gegenbewegung. Anleger müssen einordnen: Wie viel Risiko nimmt der Markt der Aktie damit tatsächlich ab und wo bleiben die Unsicherheiten?

Korrektur nach starkem Anstieg

Nach einer sehr starken Rally in den vergangenen Monaten geriet die Aktie zum Wochenschluss unter Druck. Am Freitag schloss das Papier bei 3,88 Euro und verlor damit gut 5 % gegenüber dem Vortag. Auf Sicht von 30 Tagen steht allerdings weiterhin ein Plus von rund einem Drittel, seit Jahresbeginn hat sich der Kurs mehr als verdoppelt.

Der Rückgang passt zu einem typischen Muster: Auf eine Phase mit hohen Kursgewinnen und intensiver Spekulation folgt eine Konsolidierung, in der kurzfristige Gewinne mitgenommen werden. Mit einem 14-Tage-RSI von 20,5 ist der Titel zudem technisch stark überverkauft, was die jüngste Volatilität unterstreicht.

Über 1 Milliarde US-Dollar Interesse an Projektfinanzierung

Auslöser der aktuellen Diskussion ist die Mitteilung vom 9. Dezember zum South West Arkansas (SWA) Project. Standard Lithium und Joint-Venture-Partner Equinor haben nach eigenen Angaben Interessenbekundungen für eine Fremdfinanzierung von mehr als 1 Milliarde US-Dollar erhalten.

Konkret geht es um:

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  • Exportkreditagenturen (ECAs): Unter anderem die US-Exportkreditbank EXIM und Export Finance Norway (Eksfin) haben Interesse signalisiert.
  • Finanzierungsziel: Angestrebt werden bis zu 1,1 Milliarden US-Dollar an Projektfinanzierung.
  • Struktur: Geplant ist vorrangig besichertes Projekt-Debt zur Finanzierung von Phase 1 des SWA-Projekts.

Damit wäre ein Großteil der geplanten Gesamtinvestitionen über Fremdkapital abgedeckt. Das reduziert den Bedarf für potenziell verwässernde Kapitalerhöhungen deutlich – ein Punkt, den viele Lithium-Entwickler am Markt nicht in dieser Form vorweisen können.

Wichtig ist jedoch: Die Zusagen sind unverbindlich und stehen unter dem Vorbehalt weiterer Prüfungen (Due Diligence) und Verhandlungen. Sie markieren einen Meilenstein im Prozess, aber noch keine endgültige Finanzierung.

Rolle des Joint Ventures und Projektstatus

Entwickelt wird das SWA-Projekt im Joint Venture Smackover Lithium, an dem Standard Lithium 55 % und Equinor 45 % halten. Equinor bringt als großer Energiekonzern finanzielle Stärke und operative Erfahrung in Großprojekten ein – ein Pluspunkt, wenn es um die Strukturierung komplexer Projektfinanzierungen geht.

Zentrale Eckpunkte des Projekts:

  • Standort: Smackover-Formation im Süden von Arkansas, ein etabliertes Gebiet für Salz- und Flüssigrohstoffgewinnung.
  • Technologie: Einsatz von Direct Lithium Extraction (DLE), die gegenüber klassischem Hartgesteinsabbau oder Verdunstungsbecken ressourcenschonender und schneller sein soll.
  • Investitionsvolumen: Die gesamten Kapitalkosten werden auf rund 1,45 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Mit den Interessensbekundungen über mehr als 1 Milliarde US-Dollar wäre der Großteil dieses Capex potenziell über Fremdkapital abgedeckt. Für Aktionäre bedeutet das: Der Eigenkapitalanteil – und damit mögliche Verwässerung – könnte spürbar geringer ausfallen, sofern sich die Struktur in den späteren Kreditverträgen bestätigt.

Perspektive: Vom Interesse zum verbindlichen Kredit

An der Börse prallen derzeit zwei Perspektiven aufeinander: Einerseits wertet der Markt das Interesse souverän gestützter Kreditgeber als starkes Signal für die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Projekts und die DLE-Technologie. Andererseits liegt der nächste harte Meilenstein – die endgültige Investitionsentscheidung (Final Investment Decision, FID) – erst im Jahr 2026.

Zwischenstand: Die aktuellen Finanzierungszusagen senken klar das Projekt- und Refinanzierungsrisiko, ersetzen aber keine bindenden Kreditverträge. Der nächste entscheidende Kursimpuls dürfte daher von der konkreten Ausgestaltung und Unterzeichnung der Kreditdokumentation abhängen, die den Übergang von unverbindlichem Interesse zu fest zugesagter Projektfinanzierung markiert.

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