Solana steckt kurzfristig im Gegenwind, zugleich wächst das Interesse großer Finanzakteure und Plattformen spürbar. Auf der Breakpoint-Konferenz in Abu Dhabi wurden in dieser Woche mehrere Initiativen vorgestellt, die Solana tiefer in den etablierten Finanzmarkt und in große Krypto-Ökosysteme einbinden. Die Kluft zwischen schwacher Kursentwicklung und starken Fundamentaldaten wird damit deutlicher – und genau diese Diskrepanz steht nun im Mittelpunkt.

Druck vom Derivatemarkt

In den vergangenen Tagen stand der Spotmarkt klar unter Druck, vor allem durch eine bereinigende Welle im Derivatehandel. Binnen 24 Stunden wurden Long-Positionen in Solana-Futures im Volumen von rund 25,24 Millionen US-Dollar liquidiert – über 80 % der gesamten Solana-Liquidationen in diesem Zeitraum. Parallel wurden im Kryptomarkt insgesamt etwa 213 Millionen US-Dollar an Positionen aus dem Markt gespült.

Technisch betrachtet kämpft Solana mit einer sensiblen Zone. Die Marke um 130 US-Dollar fungiert als zentrale Unterstützung, darüber liegt bei rund 140 US-Dollar der nächste kurzfristige Widerstand. Der RSI auf 14-Tage-Basis um die 40 Punkte signalisiert ein Umfeld zwischen neutral und leicht angeschlagen, was zum Stimmungsbild passt: Der übergreifende „Fear & Greed“-Index für Krypto steht bei 23, also im Bereich „Extreme Angst“.

Trotz der laufenden Korrektur bleibt der längerfristige Blick bemerkenswert: Auf Fünfjahressicht liegt Solana immer noch deutlich im Plus, korrigiert aber aktuell kräftig von den Jahreshochs. Gemessen an den bereitgestellten Daten hat sich der Kurs in den letzten 30 Tagen um rund 11,6 % abgeschwächt und liegt mit 136,44 US-Dollar etwa 41,9 % unter dem 52‑Wochen-Hoch.

ETF-Ströme: Institutionelle kaufen die Schwäche

Während Privatanleger nervös reagieren, zeigt sich bei regulierten Anlagevehikeln ein anderes Bild. Spot-ETFs auf Solana verzeichnen seit sechs Handelstagen in Folge Nettozuflüsse. Besonders hervor sticht der ProShares Ultra Solana ETF (SLON), der an einem Tag dieser Woche fast 1,5 Millionen US-Dollar an neuen Mitteln einsammelte. Der Bitwise BSOL ETF bleibt mit über 600 Millionen US-Dollar an verwaltetem Vermögen der größte Player im Segment.

Hinzu kommt frische Produktpipeline: Invesco Galaxy hat bei der US-Börsenaufsicht SEC ein Formular 8-A für einen eigenen Solana-ETF eingereicht. Marktbeobachter leiten daraus ab, dass der Handelsstart bereits in Kürze erfolgen könnte. Insgesamt summieren sich die Nettozuflüsse in Spot-Solana-ETFs im laufenden Jahr auf mehr als 671 Millionen US-Dollar – ein deutliches Zeichen dafür, dass große Adressen die aktuelle Schwächephase offenbar für Positionsaufbau nutzen.

Breakpoint 2025: Infrastruktur und Integration

Parallel zur Marktkorrektur dreht sich auf der Breakpoint-Konferenz vieles um die Weiterentwicklung des Ökosystems. Mehrere Ankündigungen zielen darauf ab, Solana technisch wie strukturell breiter aufzustellen.

Coinbase öffnet die Tür für Solana-Tokens

Ein zentraler Schritt kommt von Coinbase. Die Börse integriert Solanas DEX-Infrastruktur direkt in ihre App. Dadurch sollen rund 100 Millionen Nutzer sämtliche Solana-native Tokens on-chain handeln können, ohne dass diese klassisch bei Coinbase gelistet werden müssen. Praktisch verschmilzt damit ein großer zentraler Broker mit der dezentralen Liquiditätsschicht von Solana – ein wichtiger Hebel für Handelstiefe und Reichweite kleinerer Tokens.

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Jupiter baut DeFi-Angebot aus

Auch im DeFi-Bereich gab es konkrete Neuigkeiten. Der DEX-Aggregator Jupiter hat am 12. Dezember mehrere Produkte vorgestellt:

  • JupUSD: Ein neuer Stablecoin in Kooperation mit Ethena.
  • Jupiter Lend: Das Kreditprotokoll wurde nach einer Beta-Phase mit 1 Milliarde US-Dollar Volumen als Open Source freigegeben.
  • Übernahme von Rainfi: Mit dem Zukauf will Jupiter seine On-Chain-Lending-Fähigkeiten weiter ausbauen.

Diese Schritte zielen darauf ab, Solana als DeFi-Plattform zu stärken – mit mehr Produktvielfalt, mehr Liquidität und einem transparenteren Code-Fundament.

TradFi-Experimente auf Solana

Auch klassische Finanzinstitute nutzen Solana verstärkt als Experimentierfeld. State Street und Galaxy Digital planen die Auflage eines tokenisierten Geldmarktfonds auf der Blockchain. Abrechnungen sollen dabei über PayPals Stablecoin PYUSD laufen. Zudem haben JPMorgan und Galaxy Digital in dieser Woche bereits kurzfristige Schuldtitel („Short-Term Debt Instruments“) auf Solana emittiert.

Damit verlagern erste Bausteine traditioneller Kapitalmärkte tatsächlich in Richtung On-Chain-Struktur. Für Solana ist das mehr als ein Imagegewinn: Es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass künftig weitere regulierte Produkte und Emittenten folgen.

On-Chain-Daten: Aktivität hoch, TVL rückläufig

Auf der On-Chain-Seite zeigt sich ein gemischtes, aber insgesamt lebendiges Bild. Das im Solana-Ökosystem gebundene Kapital (Total Value Locked, TVL) liegt derzeit bei rund 10,1 Milliarden US-Dollar und damit deutlich unter dem im September erreichten Zwischenhoch von 15 Milliarden US-Dollar. Die Korrektur spiegelt die schwächere Marktlage in DeFi wider, ohne dass die Aktivität komplett einbricht.

Gleichzeitig wächst die Entwicklerbasis kräftig. In den ersten neun Monaten 2025 kamen 11.534 neue Entwickler hinzu – ein Plus von 83 % im Jahresvergleich. Insgesamt arbeiten damit über 17.000 aktive Developer an Anwendungen und Infrastruktur. Die Netzwerkauslastung bleibt hoch: Im Schnitt werden knapp 36 Millionen Transaktionen pro Tag verarbeitet, rund 2,2 Millionen Wallets sind täglich aktiv.

Auf technischer Ebene schreitet die Einführung des Firedancer-Validator-Clients auf dem Mainnet voran. Ziel sind Leistungswerte von über 100.000 Transaktionen pro Sekunde. Parallel sorgt das Alpenglow-Konsensupgrade laut Projektangaben für einen Rückgang der Validator-Kosten um rund 80 %. Beides stärkt die Argumentation, Solana als performante und vergleichsweise günstige Infrastruktur für Anwendungen und Finanzprodukte zu positionieren.

Fazit: Kurzfristiger Druck, langfristige Aufbauarbeit

Solana steckt kurzfristig in einer von Liquidationen und Angst getriebenen Marktphase, testet wichtige Unterstützungszonen und notiert klar unter den Jahreshochs. Gleichzeitig deuten ETF-Zuflüsse, neue Produktzulassungen und Integrationen wie bei Coinbase auf wachsendes institutionelles Interesse hin. Hinzu kommen robuste On-Chain-Aktivität, eine stark wachsende Entwicklerbasis und technische Upgrades, die Kosten senken und Kapazitäten erhöhen.

Für den weiteren Verlauf sind damit zwei Ebenen entscheidend: Auf der einen Seite stehen die kurzfristigen technischen Marken und das Sentiment, das derzeit von „Extreme Angst“ geprägt ist. Auf der anderen Seite zeigt die Breakpoint-Woche, dass Solana bei Infrastruktur, DeFi-Angeboten und der Anbindung traditioneller Finanzakteure konkrete Fortschritte macht – eine Kombination, die den längerfristigen Investment-Case deutlich vom aktuellen Kursverlauf abkoppelt.

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