Solana steckt zum Jahresende in einem Spannungsfeld: Der Kurs ist deutlich von den Höchstständen entfernt, während das Netzwerk technisch und fundamental weiter zulegt. Institutionelle Partner, Entwickler und Community bleiben aktiv – doch am Markt dominiert derzeit Vorsicht. Wie lange hält dieser Widerspruch zwischen Fundamentaldaten und Kursbild noch an?

Kursdruck trotz stabiler Technik

SOL notiert heute bei rund 124,96 US‑Dollar und liegt damit nur knapp über dem jüngsten 52‑Wochen-Tief. In den vergangenen 30 Tagen hat der Token gut 11 % verloren und steht fast 47 % unter dem Jahreshoch – ein klarer Hinweis darauf, dass Anleger Risiko abbauen und in andere Krypto-Assets umschichten.

Charttechnisch bleibt die Lage angespannt. Solana handelt unter allen wichtigen gleitenden Durchschnitten, die im Originalbericht mit 20-, 50- und 200-Tage-Linien deutlich über dem aktuellen Kurs liegen. Der RSI von 40,2 signalisiert zwar keine extreme Übertreibung mehr nach unten, passt aber zum Bild eines angeschlagenen Trends. Entscheidend ist derzeit der Bereich um 120 US‑Dollar, der als zentrale Unterstützungszone gilt.

Netzwerk trotzt Angriffen und skaliert weiter

Auf Netzwerkebene liefert Solana dagegen eher positive Schlagzeilen. In dieser Woche überstand die Blockchain einen der größten DDoS-Angriffe der Geschichte mit einer Last von rund 6 Terabit pro Sekunde – nach Angaben der Entwickler ohne spürbare Auswirkungen auf die Transaktionsabwicklung. Das ist vor allem deshalb relevant, weil Solana in der Vergangenheit immer wieder für Netzwerkausfälle kritisiert wurde. Die Abwehr dieses Stresstests stützt die Wahrnehmung, dass die Infrastruktur nach den jüngsten Upgrades deutlich robuster geworden ist.

Auch die Entwicklerseite zeigt Fortschritte. Auf der Breakpoint‑Konferenz 2025 in Abu Dhabi wurden mehrere Weichenstellungen vorgestellt:

  • Firedancer-Client: Der von Jump Crypto entwickelte Validator-Client ist nach drei Jahren Entwicklungszeit im Mainnet aktiv und hat bereits zehntausende Blöcke produziert. Ziel ist eine Leistungsfähigkeit von bis zu einer Million Transaktionen pro Sekunde.
  • Alpenglow-Upgrade: Ein mit 98 % Zustimmung beschlossenes Konsensus-Upgrade soll Transaktionen in unter einer Sekunde finalisieren und die Kosten für Validatoren senken.
  • Seeker Phone: Mit einem zweiten Krypto-Smartphone samt tiefer Chipset-Integration und geplantem Token-Airdrop im ersten Quartal 2026 versucht Solana Mobile, die Brücke zwischen Web3 und Endverbrauchern zu schlagen.
  • Breakpoint 2026: Die nächste Konferenz ist für London geplant und soll den Austausch mit der europäischen Krypto-Szene weiter vertiefen.

Diese Schritte unterstreichen, dass die Roadmap klar auf Skalierung, Zuverlässigkeit und Nutzerzugang ausgerichtet bleibt.

Institutionelles Interesse bleibt bestehen

Trotz des Kursrückgangs ziehen sich große Adressen nicht zurück, sondern bauen auf Solana auf. Mehrere Projekte aus dem traditionellen Finanzsektor wurden ausdrücklich auf dieser Blockchain umgesetzt:

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  • Visa & USDC: Visa hat USDC‑Abwicklungen für US‑Banken über Solana aktiviert, erste Partner sind Cross River Bank und Lead Bank.
  • JPMorgan-Transaktion: Eine tokenisierte Unternehmensanleihe im Volumen von 50 Mio. US‑Dollar für Galaxy Digital wurde auf Solana abgewickelt – einer der frühesten US‑On-Chain‑Debt‑Deals auf einer öffentlichen Blockchain.
  • State Street & Galaxy: Ein tokenisierter Cash‑Sweep‑Fonds über 200 Mio. US‑Dollar (SWEEP) soll Anfang 2026 auf Solana starten.
  • CME-Futures: Die Terminbörse CME hat ihr Derivateangebot um spot-basierte Solana‑Futures erweitert und schafft damit zusätzliche Möglichkeiten für Absicherung und Preisfindung.

Für Solana ist diese Linie wichtig: Sie zeigt, dass das Netzwerk nicht nur bei Retail-Tradern, sondern auch im institutionellen Umfeld als ernstzunehmende Infrastruktur wahrgenommen wird.

DeFi und On‑Chain‑Daten unter Druck

Auf der anderen Seite spiegeln die On‑Chain‑Kennzahlen klar den Risk‑Off‑Modus im Kryptomarkt wider. Die Total Value Locked (TVL) im Solana‑Ökosystem ist um etwa 34 % auf 8,67 Mrd. US‑Dollar gefallen und markiert damit den niedrigsten Stand seit Juni. Vom Höchstwert von 13,22 Mrd. US‑Dollar Mitte September hat sich das Kapital deutlich zurückgezogen.

Besonders betroffen sind große Protokolle:

  • Jito verzeichnet einen Rückgang der hinterlegten Werte um rund 53 %.
  • Raydium büßt etwa 46 % ein.
  • Jupiter DEX liegt rund 30 % unter dem vorherigen Niveau.

Auch bei der Aktivität zeigt sich eine Abkühlung. Kettengebühren auf Wochenbasis gingen um 23 % gegenüber dem Vormonat zurück. Die Zahl aktiver Adressen sank wöchentlich um 7,8 %, Transaktionen fielen im gleichen Zeitraum um 6,3 %. Am deutlichsten wird die Zurückhaltung im spekulativen Segment: Das Memecoin‑Handelsvolumen auf DEXs ist von einem Januar‑Hoch von 56 Mrd. auf etwa 2,7 Mrd. US‑Dollar eingebrochen – ein Rückgang von 95 %.

Entwickler- und Community-Daten setzen Kontrapunkte

Trotz der rückläufigen Kapital- und Nutzungszahlen bleibt die Entwicklerbasis stabil. Daten von Santiment zufolge liegt Solana bei der Entwicklungsaktivität im Blockchain‑Vergleich auf Rang zwei hinter Chainlink. Projekte wie Wormhole, JITO, Pyth und Meteora erhöhen sogar die Frequenz ihrer Commits und Updates.

Auch die Wahrnehmung in der Community bleibt hoch. Laut CoinGecko ist Solana bereits das zweite Jahr in Folge das „meistbeachtete“ Netzwerk, gemessen an Suchanfragen, Erwähnungen und On‑Chain‑Interaktionen. Rund 26,8 % aller blockchainbezogenen Aktivitäten entfielen 2025 auf Solana und übertrafen damit Größen wie Ethereum oder Bitcoin. Im Dezember führten 58.800 Beiträge und 14,7 Mio. Interaktionen innerhalb von 24 Stunden die DeFi‑Social‑Rankings an – trotz schwächelndem Kurs.

Technische Marken und Ausblick

Aus technischer Sicht sind die Grenzen klar abgesteckt. Auf der Unterseite gilt der Bereich um 120–122 US‑Dollar als kritische Unterstützungszone, darunter rücken 110 und 95 US‑Dollar in den Fokus. Auf der Oberseite sind 128–131 US‑Dollar sowie die gleitenden Durchschnitte bei 133 und 146 US‑Dollar als erste Widerstände definiert. Erst eine Rückeroberung der Zone um 130–132 US‑Dollar würde das aktuell bärische Bild deutlich entschärfen.

Fundamental und technisch klaffen die Signale damit weit auseinander: Während institutionelle Nutzung, Netzwerksicherheit und Entwickleraktivität zulegen, lasten Kapitalrotation in Richtung Bitcoin und eine geringere Risikobereitschaft bei volatilen Altcoins auf dem SOL‑Kurs. In den kommenden Wochen dürfte vor allem zweierlei entscheidend sein: ob die Unterstützung um 120 US‑Dollar hält und wie stark der Markt auf die bevorstehende Alpenglow‑Aktualisierung sowie die weitere Umsetzung der institutionellen Projekte reagiert.

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