Silber erlebt eines seiner stärksten Jahre seit Jahrzehnten. Der Preis hat sich 2025 mehr als verdoppelt und kratzt an neuen Allzeithochs, getrieben von fallenden Zinsen, knappen Beständen und einem Nachfrageboom aus der Industrie. Wie stabil ist dieser Höhenflug?

Rekordjahr mit frischem Allzeithoch

Das Edelmetall notiert aktuell nahe seinem Rekordstand: Der Schlusskurs vom Freitag bei 67,39 US‑Dollar je Unze markiert zugleich das 52‑Wochen-Hoch. Damit liegt Silber rund 44 % über dem Tiefpunkt von Anfang November und hat allein in den vergangenen 30 Tagen knapp 32 % zugelegt.

Bereits am 17. Dezember 2025 übersprang der Preis erstmals die Marke von 66 US‑Dollar und erreichte in der Spitze 66,88 US‑Dollar. 2025 summiert sich die Jahresperformance auf über 120 % – die stärkste Entwicklung seit 1979.

Die wichtigsten Treiber der Rally im Überblick:

  • Zinssenkungserwartungen: Fed-Gouverneur Christopher Waller stellte in Aussicht, dass die US-Leitzinsen um bis zu einen Prozentpunkt sinken könnten. Niedrigere Zinsen verringern die Opportunitätskosten von Edelmetallen ohne laufenden Ertrag.
  • Rückläufige Inflation: Die US-Kerninflation verzeichnete im November die niedrigste Jahresrate seit Anfang 2021. Das stützt Spekulationen auf eine geldpolitische Wende.
  • Knappes Angebot: Der Londoner Markt meldet rückläufige Bestände, die Angebotsknappheit könnte laut Marktteilnehmern bis 2026 anhalten.
  • Starke Industrienachfrage: Solarindustrie, Elektrofahrzeuge und Rechenzentren erhöhen den strukturellen Bedarf nach Silber deutlich.

Der 14‑Tage-RSI liegt mit 62 Punkten im leicht überkauften Bereich, was die Dynamik der jüngsten Aufwärtsbewegung unterstreicht. Gleichzeitig signalisiert eine annualisierte 30‑Tage-Volatilität von gut 37 % ein ausgeprägtes Schwankungsrisiko.

Angebotsdefizit verschärft sich

Fundamental bleibt der Markt angespannt. Die weltweite Minenproduktion ist seit rund einem Jahrzehnt tendenziell rückläufig, besonders in zentral- und südamerikanischen Förderländern. Parallel dazu zieht die industrielle Nachfrage stetig an.

Ein zentrales Signal für die Verknappung kommt aus London: Seit Juni 2022 sind die dortigen Silberbestände um etwa ein Drittel geschrumpft. Im Oktober 2025 schossen die Leihkosten für Silber zeitweise auf annualisierte 200 % nach oben – ein Hinweis auf extreme Knappheit im verfügbaren Metall für kurzfristige Geschäfte.

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Diese Kombination aus stagnierendem Angebot und wachsender Nachfrage sorgt für ein anhaltendes Marktdefizit, das laut aktuellen Einschätzungen bis mindestens 2026 bestehen dürfte.

Industrielle Nachfrage als Turbo

Silber profitiert von seiner Doppelrolle: Wertaufbewahrung wie ein klassisches Edelmetall und gleichzeitig unverzichtbarer Industrierohstoff. Genau diese industrielle Seite gewinnt zunehmend an Gewicht.

Die KI-Welle lässt weltweit neue Rechenzentren entstehen, deren Komponenten Silber in relevanten Mengen benötigen. In der Photovoltaik ist das Metall weiterhin Schlüsselmaterial für Leitpasten auf Solarzellen. Hinzu kommt der Automobilsektor: Ein Standard-Elektrofahrzeug enthält im Schnitt rund 25 Gramm Silber, größere Modelle bis zu 50 Gramm. Mit dem globalen Hochlauf der E-Mobilität steigt der Bedarf damit strukturell an.

Diese Nachfrageblöcke wirken als stabile Grundlage für die aktuelle Preisstärke und machen den Markt zugleich empfindlicher für Angebotsstörungen.

Deutliche Outperformance gegenüber Gold

Im Vergleich zu Gold schneidet Silber 2025 deutlich besser ab. Während Gold im Jahresverlauf etwa 64 % zulegte, kommt Silber auf ein Plus von mehr als 120 %. Das sogenannte Gold-Silber-Verhältnis, das zeigt, wie viele Unzen Silber für eine Unze Gold nötig sind, ist entsprechend klar gesunken – ein Zeichen für die relative Stärke des „kleinen Bruders“.

Zusätzlichen Schub liefern die großen Nachfragemärkte in Asien. Vor allem Indien, der weltweit größte Silberkonsument, meldete im Oktober Rekordpreise von über 170.000 Rupien je Kilogramm. Auch aus China wird eine rege Nachfrage berichtet, die den globalen Aufwärtstrend verstärkt.

Ausblick: Chancenreich, aber volatil

Für die kommenden Monate bleibt der Marktausblick konstruktiv. Mehrere Analysten trauen Silber Notierungen im Bereich von 70 bis 75 US‑Dollar je Unze im nächsten Jahr zu. Rückenwind kommt auch aus der Politik: Die Aufnahme von Silber in die US-Liste kritischer Mineralien unterstreicht die strategische Bedeutung des Metalls für Industrie und Technologie.

Gleichzeitig warnen Experten vor der traditionell hohen Schwankungsbreite. Historisch bewegt sich Silber bei einer bestimmten Goldpreisänderung im Schnitt etwa zwei- bis zweieinhalbmal so stark in dieselbe Richtung. Sollte sich das Marktdefizit, wie derzeit erwartet, bis 2026 fortsetzen, bleibt die Kombination aus struktureller Knappheit und hoher Volatilität der zentrale Faktor für die weitere Preisentwicklung.

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