Siemens Healthineers Aktie: Konzernumbau schockt!
Drei Hiobsbotschaften innerhalb von zwei Wochen – Siemens Healthineers gerät unter Druck. Erst enttäuschende Quartalszahlen, dann die Ankündigung eines Spin-offs durch die Mutter Siemens AG, schließlich die mögliche Zerschlagung der Diagnostik-Sparte. Was als solides Medizintechnik-Investment galt, steht plötzlich vor fundamentalen Veränderungen. Droht hier die komplette Neuordnung eines DAX-Konzerns?
Die zentrale Frage für Anleger lautet: Ist dieser radikale Umbau der Befreiungsschlag – oder der Beginn einer schmerzhaften Schrumpfkur?
Q4-Zahlen verfehlen Erwartungen deutlich
Der erste Schock kam am 5. November. Die Quartalszahlen für Q4 des Geschäftsjahres 2025 enttäuschten auf ganzer Linie:
- Umsatz Q4: 6,32 Milliarden Euro – deutlich unter den Analystenschätzungen von 6,45 Milliarden Euro
- Vergleichbares Umsatzwachstum Gesamtjahr: 5,9% – zwar am oberen Ende der Guidance, aber unter den Erwartungen von 6,3%
- Bereinigtes EBIT: Knapp unter 3,9 Milliarden Euro bei einer Marge von 16,5%
Die Aktie stürzte um bis zu 12% ab – der größte Tagesverlust in der Unternehmensgeschichte. Verantwortlich dafür waren nicht nur schwache Zahlen, sondern vor allem ein massives Problem: Zölle.
Die Zollbelastung explodiert geradezu. 2025 fielen bereits 200 Millionen Euro an Zollkosten an. Für 2026 rechnet das Management mit einer Verdopplung auf 400 Millionen Euro. "Höhere Zölle hatten negative Auswirkungen in allen Segmenten", räumte das Unternehmen ein. CFO Jochen Schmitz kündigte Preisanpassungen als Gegenmittel an – ob Kunden diese akzeptieren, bleibt abzuwarten.
Siemens zieht sich zurück: Spin-off geplant
Nur eine Woche später, am 12. November, folgte die nächste Bombe: Die Siemens AG will ihre Mehrheitsbeteiligung an Healthineers durch einen Spin-off reduzieren. 30% der Healthineers-Anteile sollen direkt an Siemens-Aktionäre übertragen werden.
Siemens-CEO Roland Busch begründete den Schritt mit strategischer Fokussierung: "Durch die Aufgabe der kontrollierenden Mehrheit bei Siemens Healthineers konzentrieren wir uns auf ein hochsynergistisches Siemens-Portfolio." Übersetzt: Healthineers passt nicht mehr ins Konzept. Die Transaktion steht unter Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen und Hauptversammlungsbeschlüssen.
Für Healthineers bedeutet dies mehr Unabhängigkeit – aber auch das Ende des schützenden Konzernschirms.
Diagnostik-Sparte: Verkauf bis 2030 möglich?
Am 17. November legte CEO Bernd Montag nach. Auf dem Capital Markets Day brachte er eine mögliche Veräußerung oder Abspaltung der Diagnostik-Sparte ins Spiel – bis 2030. "Es ist möglich, dass das Diagnostik-Geschäft 2030 nicht mehr Teil des Medizintechnik-Konzerns ist, wenn sich herausstellt, dass dies besser für die Sparte wäre", so Montag wörtlich.
Die Zahlen zeigen das Problem: Während Imaging im Q4 um 6,5% wuchs (EBIT-Marge: 20,6%), stagnierte die Diagnostik-Sparte mit -0,3%. Varian legte um 1,4% zu, Advanced Therapies um 3,8%. Die Diagnostik ist zum Sorgenkind geworden.
Was bleibt übrig von Siemens Healthineers? Wenn die Diagnostik geht und Siemens sich zurückzieht, könnte aus dem breit aufgestellten Medizintechnik-Konzern ein fokussiertes, aber deutlich kleineres Unternehmen werden.
Ausblick enttäuscht – Händler sprechen von "sehr schwach"
Die Prognose für 2026 sorgte für weiteren Frust:
- Vergleichbares Umsatzwachstum: 5% bis 6%
- Bereinigter Gewinn je Aktie: 2,20 bis 2,40 Euro
Ein lokaler Händler bezeichnete diese Zahlen als "sehr schwach" und erwartete negative Auswirkungen auf den Kurs. Tatsächlich liegt die Aktie mittlerweile über 27% unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 57,78 Euro (erreicht im Februar 2025).
Immerhin: Die vorgeschlagene Dividende steigt auf 1,00 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,95 Euro). Das Management versucht, Vertrauen zu signalisieren und verweist auf die neue Strategiephase "Elevating Healthcare".
Doch die entscheidenden Fragen bleiben offen: Kann Healthineers die Zollkosten wirklich kompensieren? Wird die Diagnostik tatsächlich abgestoßen? Und wie reagieren Investoren auf den Kontrollverlust durch Siemens? Die kommenden Monate dürften turbulent werden.
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