Der Mutterkonzern kappt die Leinen: Siemens macht ernst und reduziert seine Beteiligung an der Healthineers-Tochter drastisch. Was zunächst nach Verunsicherung durch ein Überangebot an Aktien klingt, könnte sich als der langersehnte Befreiungsschlag für den MedTech-Riesen entpuppen. Doch Anleger bleiben vorerst skeptisch – bietet die aktuelle Schwächephase jetzt eine einmalige Einstiegsgelegenheit in einen fundamental unterschätzten Titel oder fällt das Messer weiter?

Großer Umbruch: Siemens zieht sich zurück

Mitte November ließ Siemens die Bombe platzen: Der Anteil an Healthineers soll von bisher 67 Prozent auf unter 37 Prozent sinken. Ein Großteil der Anteile wird dabei per Spin-off direkt an die Siemens-Aktionäre weitergereicht. Für den Medizintechnik-Spezialisten bedeutet dieser Schritt vor allem eines: Klarheit.

CEO Bernd Montag begrüßte den Schritt ausdrücklich. Das Unternehmen gewinnt an strategischer Unabhängigkeit und der Free Float (Streubesitz) erhöht sich massiv. Dies könnte die Aktie langfristig für institutionelle Investoren deutlich attraktiver machen, die bisher aufgrund der Dominanz des Mutterkonzerns zurückhaltend waren.

Bewertungslücke: Ein Schnäppchen im Sektor?

Trotz dieser strategischen Weichenstellung spiegelt der Kurs die neue Freiheit noch nicht wider. Im Gegenteil: Die Aktie kämpft mit einem Minus von knapp 17 Prozent seit Jahresanfang und hinkt damit sowohl dem Gesamtmarkt als auch der Konkurrenz hinterher. Aktuell notiert das Papier bei 42,54 Euro – ein deutlicher Abschlag von über 26 Prozent zum 52-Wochen-Hoch.

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Doch genau hier liegt die Chance für antizyklische Investoren. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 22,2 wird Siemens Healthineers weit unter dem Branchendurchschnitt (27,9) gehandelt. Direkte Wettbewerber kommen sogar auf eine Bewertung von fast 35.

Die beim jüngsten Capital Markets Day vorgestellte Strategie bis 2030 unterstreicht den Anspruch, diese Lücke zu schließen:

  • Wachstum: Geplantes Umsatzplus von 6 bis 9 Prozent jährlich in den Kernsparten Imaging und Precision Therapy.
  • Profitabilität: Zweistelliges Wachstum beim Gewinn pro Aktie (EPS).
  • Bilanz: Schnelle Entschuldung auf einen Faktor von 2,5x innerhalb von zwei Jahren.

Künstliche Intelligenz und neue Allianzen

Operativ sucht das Management nach neuen Wachstumstreibern abseits reiner Hardware-Verkäufe. Besonders im Fokus stehen "Volkskrankheiten" wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Alzheimer. Gerade bei Letzterem könnte Siemens Healthineers durch neue Diagnose-Tools und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz massiv von den aufkommenden Alzheimer-Therapien profitieren.

Ein weiteres positives Signal ist die frische Partnerschaft mit dem US-Riesen Boston Scientific, der den Vertrieb für spezielle Siemens-Katheter übernimmt. Ob diese operativen Fortschritte und die laufende RSNA-Branchenmesse in Chicago ausreichen, um die Aktie nachhaltig über die 50-Tage-Linie bei 45,71 Euro zu hieven, bleibt die spannende Frage der kommenden Wochen.

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