Siemens Healthineers Aktie: Doppelte Bremse
Operativ läuft das Geschäft solide, doch der Aktienkurs kommt einfach nicht vom Fleck. Während die Medizintechnik-Sparte fundamentale Stabilität zeigt, sorgt die Muttergesellschaft Siemens AG für massiven Gegenwind am Markt. Eine milliardenschwere Aktienplatzierung und eine darauf folgende Abstufung durch die Deutsche Bank setzen den Titel unter Druck und werfen die Frage auf: Wie viel Potenzial bleibt angesichts dieser strukturellen Hürden?
- Aktueller Kurs: 43,14 €
- Performance YTD: -15,51%
- Analysten-Votum: Deutsche Bank senkt auf "Hold"
- Kurszielanpassung: Von 57 € auf 46 € reduziert
Analysten warnen vor "Aktienüberhang"
Die bestimmende Nachricht zum Wochenausklang liefert Deutsche Bank Research. Analyst Falko Friedrichs stufte die Aktie von "Buy" auf "Hold" herab und kappte das Kursziel deutlich von 57 Euro auf 46 Euro. Bemerkenswert dabei ist die Begründung: Nicht operative Schwächen der Erlanger Tochter sind das Problem, sondern die strategischen Manöver der Konzernmutter.
Friedrichs identifiziert einen sogenannten "Overhang" als Hauptbelastungsfaktor. Da der Markt mit weiteren Aktienverkäufen durch die Siemens AG rechnen muss, liegt ein dauerhafter Deckel auf der Kursentwicklung. Jede positive operative Nachricht droht durch die Angst vor neuem Angebot verpufft zu werden. Kurz- bis mittelfristig sehen die Experten der Deutschen Bank daher kaum Spielraum für eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt.
Siemens AG macht Kasse
Hintergrund der pessimistischen Einschätzung ist die jüngste Transaktion der Siemens AG. Der Konzern veräußerte Anteile an Siemens Healthineers im Wert von rund 3,7 Milliarden Euro. Dieser Schritt ist Teil einer langfristigen Dekonsolidierungsstrategie, die darauf abzielt, die Healthineers-Tochter in die vollständige unternehmerische Unabhängigkeit zu entlassen.
Geplant ist zudem, rund 30 Prozent der Anteile per Spin-off direkt an die Siemens-Aktionäre weiterzureichen. Für Investoren bedeutet dies eine Phase der Unsicherheit. Solche Maßnahmen führen häufig zu einem sogenannten "Flowback": Siemens-Aktionäre, die die eingebuchten Healthineers-Titel nicht im Depot behalten wollen, verkaufen diese sofort wieder und drücken so den Kurs.
Chartbild spiegelt Unsicherheit wider
Die strukturelle Belastung lässt sich deutlich im Chartbild ablesen. Mit einem aktuellen Kurs von 43,14 Euro notiert die Aktie weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei 57,78 Euro. Der Abstand zum gleitenden 200-Tage-Durchschnitt bei 47,03 Euro beträgt inzwischen über 8 Prozent, was den mittelfristigen Abwärtstrend technisch bestätigt.
Marktbeobachter verweisen jedoch auch auf die soliden Fundamentaldaten. Im Gegensatz zur volatilen Abspaltung von Siemens Energy gilt das Geschäftsmodell von Healthineers mit bildgebenden Verfahren und Diagnostik als defensiver Anker. JPMorgan hält daher trotz der aktuellen Platzierung an der Einschätzung "Overweight" fest.
Das Fazit fällt nüchtern aus: Solange der Markt das riesige Volumen der Platzierung verdaut und weitere Anteilsverschiebungen erwartet werden, dürften operative Erfolge in den Hintergrund treten. Anleger müssen sich darauf einstellen, dass die Marke um 46 Euro vorerst eine schwer zu überwindende Hürde darstellt.
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