Das Energietechnik-Schwergewicht verblüfft mit einem historischen Auftragseingang von 16,6 Milliarden Euro im dritten Quartal – ein Plus von satten 65 Prozent. Doch die Börse reagiert paradox: Statt zu feiern, verkaufen die Anleger. Der Titel gibt über zwei Prozent ab und rutscht unter die psychologisch wichtige 100-Euro-Marke.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mit einem Auftragsbestand von 136 Milliarden Euro sitzt der Konzern auf einem wahren Goldschatz. Besonders die Windkrafttochter Gamesa glänzte mit milliardenschweren Ostsee-Projekten, während das Gasturbinen-Geschäft von US-Aufträgen profitierte.

US-Zölle bremsen das Momentum

Während sich die Auftragslage rosig präsentiert, trüben amerikanische Handelshürden die Bilanz. Rund 100 Millionen Euro kosteten die Zölle bereits im dritten Quartal, weitere 50 Millionen dürften im Schlussquartal hinzukommen. Konzernchef Christian Bruch gibt sich dennoch gelassen: Die Kunden fragen eher nach Lieferzeiten als nach Preisen.

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Der operative Gewinn schnellte von mageren 49 auf beachtliche 497 Millionen Euro hoch. Trotz der politischen Unsicherheiten hält das Management an den ambitionierten Jahreszielen fest und peilt sogar die oberen Enden der prognostizierten Spannen an.

Gewinnmitnahmen nach Kurs-Explosion

Die Kursschwäche überrascht nach der beispiellosen Rally der vergangenen Monate. Allein 2024 verteuerte sich der Titel um über 300 Prozent, in diesem Jahr kam noch mal eine Verdopplung hinzu. Nach diesem Höhenrausch nutzen clevere Investoren offenbar die starken Quartalszahlen für Gewinnrealisierungen – ein klassisches "Buy the rumor, sell the news"-Szenario.

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