Eigentlich müsste die Stimmung bei den Aktionären bestens sein: Historische Bestmarken beim Gewinn und eine satte Dividendenerhöhung liegen auf dem Tisch. Doch statt einer Rallye erleben Anleger eine kalte Dusche. Ausgerechnet jetzt, kurz nach den glänzenden Jahreszahlen, treten die Analysten der Wall Street auf die Bremse. Was wissen die Experten von Goldman Sachs, das die aktuelle Euphorie so plötzlich dämpft?

Goldman Sachs streicht Kursziel zusammen

Trotz der jüngsten Erfolgsmeldungen gerät das Papier spürbar unter Druck. Am heutigen Donnerstag sorgte Goldman Sachs für lange Gesichter auf dem Parkett: Die US-Investmentbank korrigierte ihr Kursziel für den Technologiekonzern deutlich nach unten – von ehemals 267 Euro auf nunmehr 246 Euro.

Zwar bleibt die generelle Einstufung auf „Buy“, doch der Schritt ist ein unmissverständliches Warnsignal. Auch das Analysehaus Jefferies schraubte die Erwartungen zurück. Der Markt reagierte prompt verunsichert auf diese pessimistischeren Töne: Die Aktie notiert aktuell bei 227,25 Euro und verliert damit leicht an Boden (-0,33 %).

Das Sorgenkind in der Bilanz

Warum diese Skepsis trotz voller Kassen? Der Grund für die Zurückhaltung der Finanzprofis hat einen Namen: „Digital Industries“. Während andere Sparten glänzen, kämpft das einstige Vorzeige-Segment mit massivem Gegenwind:

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  • Lagerbestände: Kunden sitzen auf vollen Lagern, was das Neugeschäft bremst.
  • China-Schwäche: Der wichtigste Wachstumsmarkt schwächelt spürbar.
  • Verzögerung: Die erhoffte Erholung in der Fabrikautomatisierung lässt auf sich warten.

Diese Faktoren wiegen für die Analysten derzeit schwerer als die Erfolge in anderen Bereichen. Dass der Kurs mittlerweile unter den 50-Tage-Durchschnitt von 236,79 Euro gerutscht ist, unterstreicht die technische Angeschlagenheit des Titels.

Der große Widerspruch: Geldregen für Anleger

Die Situation wirkt paradox. Während der Ausblick wackelt, sind die fundamentalen Fakten so stark wie nie. Das Management präsentierte erst Mitte November Zahlen, die in einem normalen Marktumfeld wohl ein Kursfeuerwerk ausgelöst hätten:

  • Gewinn-Explosion: Der Nachsteuergewinn kletterte auf den historischen Rekordwert von 10,4 Milliarden Euro.
  • Dividenden-Juwel: Aktionäre sollen 5,35 Euro je Aktie erhalten (Vorjahr: 5,20 Euro).
  • Substanz: Ein laufendes Aktienrückkaufprogramm stützt den Kurs nach unten ab.

Doch die Angst vor der zyklischen Schwäche im digitalen Industriegeschäft deckelt aktuell jegliche Fantasie. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 252,70 Euro beträgt mittlerweile rund 10 Prozent – die Luft nach oben scheint dünner zu werden.

Fazit: Geduldsprobe statt Durchmarsch

Die Siemens-Aktie steckt in einer Zwickmühle. Exzellente Bilanzzahlen treffen auf eine skeptische Zukunftserwartung im Kerngeschäft Automatisierung. Die heutige Kurszielsenkung durch Goldman Sachs macht deutlich: Die Bäume wachsen kurzfristig nicht in den Himmel. Anleger müssen sich auf eine Phase der Konsolidierung einstellen, bis sich eine Bodenbildung im China-Geschäft abzeichnet – Rekordgewinn hin oder her.

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